Bielefeld (ots) - Die Verhaftung des zeitweise meistgesuchten Terroristen Europas sprengt viele unserer Vorurteile. Salah Abdeslam war kein Zuwanderer, kein Flüchtling und kein Kämpfer des »Islamischen Staates« (IS). Der Mann wuchs mitten in Europa auf, in einem Staat, der wie viele andere seine sozialen Brennpunkte nicht unter Kontrolle hatte. Er brauchte keine Tricks, um den Fahndungsbehörden ein Schnippchen nach dem anderen zu schlagen. Er nutzte schlicht die Schwäche unserer europäischen Sicherheitsarchitektur aus, wo eine Polizeibehörde mit der anderen nicht spricht und nationale Erkenntnisse wie ein Schatz gehütet werden. Molenbeek, diese kleine Brüsseler Stadtgemeinde, ist keine Terroristenhochburg. Dazu wurde sie gemacht, weil kommunale und regionale Strukturen versagt haben. Und weil am Ende Meldevorschriften nicht durchgesetzt wurden, die anderswo auch in Brüssel selbstverständlich sind. Der Fall Abdeslam ist deswegen so schockierend, weil er unsere Wehrlosigkeit zeigt. Dass dieser Mann 126 Tage lang mitten in einer Stadt wohnen konnte, in der gleichzeitig mehr als 100 Wohnungen durchsucht und immer wieder weitere potenzielle Täter festgenommen wurden, erscheint unglaublich.
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