Regensburg (ots) - Die Invasion in der Schweinebucht war gestern! Heute brauchen die Amerikaner kein geheimes Kommandounternehmen mehr, um Kuba zu erobern. Heute kommen sie nicht mehr durch die Hintertür. Heute sind es auch nicht mehr nur 1500 Exilanten wie einst im April 1961. Heute sind es 320 Millionen. So viele Einwohner haben die USA - und sie alle wollen nach Kuba und Castros Inselreich mit ihrer Kultur beglücken. Mc-Donald's-Filialen am Malecón von Havanna und Donut Shops an der geschichtsträchtigen Plaza de la Revolución von Santa Clara sind längst keine Utopie mehr, sondern wohl schon bald traurige Realität. Dann werden wohlhabende Yankees auch dazu übergehen, den Kubanern ihre angerosteten Straßenkreuzer aus den 50er Jahren für teuer Geld unterm Hintern wegzukaufen, den morbiden Charme der historischen Stadtzentren mit vielen Dollars weg zu sanieren - und Wohnraum für die breite Bevölkerung unerschwinglich zu machen. Yes, we can - Barack Obama schafft im Land des Ex-Erzfeindes mit einem Lächeln all das, wozu seine Vorgänger mit Drohungen und Sanktionen nicht im Stande waren und stürzt es im Höllentempo von einem Extrem ins andere. Und was macht die kubanische Führung? Sie lächelt ebenfalls. Sie braucht nämlich dringend neue Freunde, nachdem Venezuela seit dem Tod von Hugo Chavez vom "Best Friend" zum Klotz am Bein mutiert ist, weil es Kuba finanziell nicht mehr unter die Arme greifen kann. Aus Raúl Castros Sicht ist die neue Linie deshalb wohl Realpolitik - Realpolitik, die zudem dazu beiträgt, die Familien-Millionen sicher ins Ausland zu transferieren. Noch ein Grund zum Lächeln!
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