Bijou Brigitte war schon einmal Thema hier im Geldanlage-Brief. Am 2. September 2015 wurde das Unternehmen bei einem Kurs von 52 Euro analysiert (siehe „Bijou Brigitte – Seit 1963 ein Synonym für Kompetenz in Modeschmuck!“). Herr Christian Lohmer berichtete damals über leicht schwächelnde Halbjahreszahlen 2015, aber eine sehr solide Finanzbasis. Er riet bei der Aktie zum sofortigen Einstieg. Wer der damaligen Analyse gefolgt ist, konnte zwischenzeitig einen Kursanstieg bis auf über 59 Euro miterleben und somit Gewinne in Höhe von immerhin mehr als 13 Prozent erzielen.
Inzwischen ist der Wert der Aktie leicht zurückgekommen und notiert derzeit bei 57 Euro. Zudem hat das Unternehmen die Geschäftszahlen für das gesamte Jahr 2015 veröffentlicht. Daher stellt sich nun die Frage, wie man mit den Aktien weiter verfahren soll? Herr Christian Lohmer hat dazu ein Update erstellt und liefert damit die Antwort. Wir lassen ihnen diese Analyse nachfolgend gerne zukommen.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre
Ihr Team von www.geldanlage-brief.de
›› Bijou Brigitte – Ein antizyklischer Kauf!
von Christian Lohmer, Lohmer Research LR
Geschäftstätigkeit!
Bijou Brigitte (WKN 522950) ist ein Anbieter von Modeschmuck und Accessoires. Entsprechend dem Saisonwechsel in der Damenoberbekleidung entwickelt die Gesellschaft jährlich zwei Schmuckkollektionen.
Zu dem Sortiment gehören Modeschmuck und hochwertiger Exklusivschmuck wie Ketten, Ohrringe, Ringe, Körperschmuck, Kinderschmuck, Edelstein- und Bernsteinkollektionen, sowie Uhren, Sonnenbrillen, Schals, Taschen und Tücher. Das Sortiment umfasst ca. 10.000 Artikel in einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Zielgruppe besteht aus modebewussten, überwiegend weiblichen Kunden.
Als europäischer Marktführer betreibt der Bijou Brigitte-Konzern rund 1.100 Filialen. Die Gesellschaft hält weltweite Tochtergesellschaften unter anderem in China, Polen, Tschechien, USA, Litauen, Bulgarien, Norwegen und der Schweiz.
Jahresergebnis
Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 330 Mio. Euro. Dies entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahresumsatz in Höhe von 335 Mio. Euro. In einem insgesamt freundlicheren Marktumfeld hat der Konzern das Standortnetz um 12 auf 1082 Standorte vergrößert. Der Rückgang im deutschen Segment hat sich im Jahresverlauf abgeschwächt. Der spanische Markt befindet sich weiterhin auf Erholungskurs. In Portugal verzeichnete man einen krisenbedingten Rückgang.
Weiterhin komplett schuldenfrei!
Der Konzern hat keinerlei Bankdarlehen. Die Eigenkapitalquote bewegt sich daher seit vielen Jahren um die 85%. Die liquiden Mittel liegen aktuell bei 18 Euro je Aktie. Der stabile Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit deckt bei Bijou Brigitte seit Jahren einen Großteil der Investitionstätigkeit ab.
Einschätzung
Die Aktie des Modekonzerns ist gerne antizyklisch: Als die „Neuer Markt“-Blase platzte und es zu zahlreichen Insolvenzen kam, war Bijou Brigitte plötzlich der Liebling der Börse. So hatte sich der Konzernumsatz zwischen 2001 und 2006 verdreifacht und der Aktienkurs explodierte um das 20fache!
Der DAX befindet sich inzwischen auf einem hohen Niveau, aber warum fällt Bijou Brigitte seit vielen Jahren? Umsatz- und Gewinnrückgang sind der eine Grund. Aber vor allem die konservative Unternehmenspolitik, also die Ablehnung von Bankdarlehen, schreckte in den letzten Jahren aggressive Investoren ab.
Ein gutes Gegenbeispiel ist Pro7 (siehe „ProSiebenSat.1 Media – Ein riskantes Unterfangen!“), deren Fremdkapitalquote so hoch ist wie die Eigenkapitalquote von Bijou Bigitte! Die Aktie Pro7 explodierte in den letzten Jahren. Es ist daher leicht möglich, dass der Modeschmuck-Wert abermals antizyklisch auf die Deutschen Börsenindizes reagieren wird.
Aber wie immer sieht man erst wenn die Ebbe kommt, wer die ganze Zeit über ohne Badehose geschwommen ist (Zitat: W. Buffett). Jetzt langfristig kaufen!
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 23.03.2016)
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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus