Hagen (ots) - Radikale Salafisten, das ist keine neue Erkenntnis von Verfassungsschützern, haben nicht erst seit heute Moscheen in Deutschland entdeckt, um ihren religiösen Fanatismus zu verbreiten. Sie wissen, dass sie hier verunsicherte und orientierungslose junge Menschen finden können, die sich als Verlierer fühlen. Anfällig für einfache Antworten, für ein Weltbild fernab der "unmoralischen" westlichen Gesellschaft. So anfällig, dass sie sich in kürzester Zeit radikalisieren können. Vor diesem Hintergrund ist es umso unverständlicher und geradezu fahrlässig, wenn Moscheegemeinden sich Hassprediger ins Haus holen. Sich in Ahnungslosigkeit zu flüchten - man habe die Radikalität des Gastes nicht gekannt - schafft erst recht kein Vertrauen. Dabei hat der überwiegende Teil der Moscheegemeinden in Deutschland Vertrauen verdient. Es steht außer Frage, dass die gewaltbereiten Salafisten nach wie vor eine klare Minderheit unter den über vier Millionen Muslimen in Deutschland sind. Dennoch: Es reicht nicht, den Terror des sogenannten Islamischen Staats zu verdammen. Moscheegemeinden müssen sich noch offensiver mit dem Phänomen auseinandersetzen und alle Anstrengung darauf verwenden, Jugendliche vor der ideologischen Propaganda zu schützen. Nicht religiöse Hetzer, die junge Menschen für den IS-Terror gewinnen wollen und Hass gegen Andersgläubige schüren, gehören in die Moscheegemeinden. Sondern authentische Vorbilder, die gefährdete junge Menschen erreichen und ihnen nahe bringen, dass die "Botschaften" der radikalen Salafisten nichts mit dem muslimischen Glauben zu tun haben.
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