Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem langen Feiertagswochenende haben sich die US-Börsen zum Wochenauftakt kaum bewegt. Impulse aus Übersee waren rar, denn die meisten europäischen Börsen waren am Ostermontag noch geschlossen. In Asien wurde zwar in Tokio und Schanghai gehandelt, doch kamen von dort keine einheitlichen Vorgaben. Der neu entflammte Bieterkampf um die Hotelkette Starwood half über leicht fallende Ölpreise hinweg. Auch der Zuwachs bei den Verkäufen bestehender Häuser im Februar gemäß NAR-Daten auf den höchsten Stand seit sieben Monaten stützte etwas.
Der Dow-Jones-Index legte um 0,1 Prozent auf 17.535 Punkte zu, der S&P-500 gewann ebenfalls 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite büßte 0,1 Prozent ein. Umgesetzt wurden 707 (Donnerstag: 887) Millionen Aktien. Auf 1.769 (1.570) Kursgewinner kamen 1.324 (1.505) -verlierer, unverändert schlossen 111 (99) Titel. Bei den persönlichen Ausgaben wurde im vergangenen Monat ein knappes Plus verzeichnet, das Volkswirte so erwartet hatten. Bei den Einkommen fiel das Wachstum einen Tick höher als vorhergesagt aus, doch letztlich blieb der Zuwachs bescheiden. Der PCE-Preisindex sank insgesamt, in der Kernrate stieg er knapp. Schon am Karfreitag war das US-BIP für das vierte Quartal 2015 nach oben revidiert worden, worauf die Anleger aber wegen des Feiertags erst zum Wochenbeginn reagieren konnten. Das Wachstum im Schlussquartal unterstrich nach Meinung von Beobachtern, dass sich die Erholung der US-Wirtschaft ungebrochen fortsetzte.
März bislang ein guter Börsenmonat
Marktbeobachter blickten derweil schon einmal Richtung Monatsende. Im März verbucht die Wall Street bislang satte Gewinne, der Dow lag über 6 Prozent im Plus. Damit wurden die scharfen Verluste aus dem Januar und Februar mehr als wettgemacht. Seit Jahresbeginn verzeichnete der Dow nun einen Aufschlag von 0,6 Prozent."Sollte man das erste Quartal komplett verschlafen haben, könnte man meinen, dass eigentlich nichts passiert ist. Aber das Quartal war ein Albtraum", sagte Investmentstratege David Lyon von JP Morgan Private Bank.
Daten drücken Dollar
Der US-Dollar fiel nach der Daten zu Einkommen und Ausgaben. Devisenhändler sprachen von einem lustlosen Jahresbeginn. Die Inflation verharre auf niedrigem Niveau und liefere der US-Notenbank kaum Argumente für ein zügiges Anziehen der Zinsschraube. In einen TV-Interview blies John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank von San Francisco, ins gleiche Horn. Auch er betonte die niedrige Inflation und sah darin ein Kernproblem - trotz des zuletzt rosigen Arbeitsmarktes. Der Euro kletterte knapp über die Marke von 1,12 US-Dollar nach Wechselkursen um 1,1170 vor den Daten. Zuletzt kostete der Euro 1,1199 Dollar. Devisenstratege Boris Schlossberg von BK Asset Management verwies auf den gesunkenen PCE-Preisindex: "Dieser kam schwächer als erwartet herein und ich denke, der Markt reagierte mit einer Schwächung des Dollar."
An den Rohstoffmärkten neigten Erdöl und Gold zur Schwäche. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 0,2 Prozent auf 39,39 Dollar im Vergleich zum Donnerstagsschluss. Im europäisch dominierten Handel hatte WTI zeitweise die Marke von 40 Dollar überwunden, hielt dieses Niveau aber nicht. Zum vierten Mal in Folge verbuchte WTI Verluste. "Der Ölmarkt bleibt überversorgt und selbst eine Einigung auf ein Einfrieren der Produktion dürfte kaum zu einer beschleunigten Rückkehr zu einem ausbalancierten Markt führen", sagte Ölanalyst Dominick Chirichella von Energy Management Institute. Die europäische Referenzsorte Brent schloss bei 40,27 Dollar und damit 0,4 Prozent leichter.
Die Feinunze Gold pendelte um die Kurse von Donnerstagabend und schloss letztlich 0,1 Prozent leichter bei 1.220,10 Dollar. Seit Jahresbeginn lag der Goldpreis aber noch immer 15 Prozent im Plus. Der Goldpreis hatte im bisherigen Jahresverlauf von den ökonomischen Sorgen profitiert, aber zuletzt einen Teil der Aufschläge mit der Spekulationen auf baldige Zinsanhebungen in den USA wieder eingebüßt.
Ähnlich wie am Devisenmarkt setzten Anleger auch bei Renten auf keine voreiligen Zinserhöhungen durch die Fed. Während die Notierungen zulegten, sank die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 1,87 Prozent. Anleger erhofften sich von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen bei ihrer Rede am Dienstag etwas Klarheit über die zuletzt widersprüchlichen Signale aus dem Kreise der Fed, hieß es.
Übernahmekampf um Starwood geht in nächste Runde
Am Aktienmarkt zogen Starwood Hotels & Resorts Worldwide um 2,0 Prozent an. Im Übernahmekampf um die Hotelgruppe hat die chinesische Anbang Insurance Group ihr Gebot erhöht. Doch Anleger zeigten sich von der neuen Offerte nur mäßig beeindruckt, denn auch Marriott International stiegen um 3,9 Prozent. Marriott will an der Übernahme des Wettbewerbers festhalten, obwohl Starwood das neue Gebot der Chinesen als "über" dem von Marriott liegend einstufte.
Der Kosmetikkonzern Avon hat einen Streit mit aktivistischen Investoren um Sitze im Board beigelegt. Die Aktie reagierte darauf mit einem Plus von 8,4 Prozent. Bei Wettbewerber Revlon stieß eine Personalie nicht auf Zustimmung unter Investoren, die Titel sanken um 3,8 Prozent. Fabian Garcia wurde zum CEO berufen, nachdem der Konzern zuvor die Prüfung seiner strategischen Alternativen ausgerufen hatte. Time Warner stiegen um 3,6 Prozent. Der Film "Batman v Superman: Dawn of Justice" hatte bei seinem Start am Wochenende allein in den USA 170,1 Millionen Dollar eingespielt.
Cal-Maine Foods schnellten um 8,8 Prozent in die Höhe, nachdem das Unternehmen einen Gewinnsprung von 26 Prozent im abgelaufenen Quartal vermeldet hatte. Pandora Media brachen dagegen um 12,2 Prozent ein. Die Internetradiostation muss sich mit sofortiger Wirkung nach einem neuen CEO umsehen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.535,39 0,11 19,66 0,63 S&P-500 2.037,05 0,05 1,11 -0,34 Nasdaq-Comp. 4.766,79 -0,14 -6,72 -4,81 Nasdaq-100 4.398,07 -0,17 -7,47 -4,25 ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 99 25/32 unv. 0,869% unv. 1% 3-jähr. 99 29/32 +1/32 1,030% -1,0BP 1 1/8% 5-jähr. 98 29/32 +3/32 1,354% -1,8BP 1 1/2% 7-jähr. 98 30/32 +4/32 1,661% -2,1BP 1 5/8% 10-jähr. 97 25/32 +6/32 1,870% -2,3BP 2 1/2% 30-jähr. 97 02/32 +14/32 2,642% -2,2BP DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.45 Uhr Mi, 17.50 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1199 +0,36% 1,1158 1,1165 +3,1% EUR/JPY 127,03 +0,88% 125,92 125,84 -0,4% EUR/CHF 1,0908 +0,09% 1,0899 1,0897 +0,3% GBP/EUR 1,2730 +0,79% 1,2630 1,2622 -6,3% USD/JPY 113,42 +0,51% 112,85 112,70 -3,4% GBP/USD 1,4257 +1,15% 1,4094 1,4092 -3,3% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 39,40 39,46 -0,15 -0,06 -1,5% Brent/ICE 40,26 40,44 -0,45 -0,18 +1,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.219,79 1.216,48 +0,3% +3,31 +15,0% Silber (Spot) 15,21 15,29 -0,5% -0,08 +10,1% Platin (Spot) 945,75 956,30 -1,1% -10,55 +6,1% Kupfer-Future 2,24 2,23 +0,6% +0,01 +4,7% ===
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March 28, 2016 16:17 ET (20:17 GMT)
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