Hagen (ots) - Großstädte und Ballungszentren ziehen massiv junge Leute an: Jobs, Universitäten, kulturelle und gastronomische Angebote locken in die Metropolen - und treiben die Preise hoch. Den Verdrängungswettbewerb um billigen Wohnraum können Ältere mit sinkenden Renten meist nicht gewinnen. Ein Teil der Generation 65 plus wandert ab in die Umlandgemeinden. Noch spielt die zunehmende Stadtflucht finanzschwacher Senioren in der Gesamtstatistik der Großstädte nicht die ganz große Rolle. Für Senioren, die ihren Lebensabend im gewohnten Umfeld verbringen wollten, werden die Mietpreissteigerungen aber beim Eintritt in die Rente zur Existenzfrage. Schon heute haben die Hälfte der Einwohner von Köln, Düsseldorf und Bonn Anspruch auf eine geförderte Wohnung - nur fehlt es an allen Ecken und Enden an billigem Wohnraum. Dabei sind Bürger gerade im Alter auf eine gute Infrastruktur angewiesen. Kurze Wege zu Arzt und Apotheke und ein guter öffentlicher Nahverkehr sind unverzichtbar, wenn Senioren lange in der alten Wohnung leben wollen. Wenn aber immer mehr Senioren aus Kostengründen in Umlandgemeinden abwandern, müssen diese Kommunen den Neubürgern auch eine ausreichende medizinische Betreuung anbieten. Das ist derzeit allerdings längst nicht überall gewährleistet. Mit der aktuellen Zuwanderung wächst der Druck auf den Wohnungsmarkt in den Ballungszentren. Bund und Land wollen die Mittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich aufstocken. Ob die Verdrängung der Senioren aus den teuren Großstädten gestoppt werden kann, ist offen.
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