Bielefeld (ots) - Mehr Polizei, mehr Videoüberwachung und die Auszeichnung erfolgreicher Polizeisportler: Die Presseabteilung des NRW-Innenministeriums hat gestern mit der Verbreitung positiver Nachrichten versucht, Druck vom Kessel zu nehmen. Ressortchef Ralf Jäger (SPD) hatte offenbar persönlich keine Zeit, Ungereimtheiten in seiner Behörde zu erklären. Denn die gibt es reichlich. Gab es nach der Kölner Horrornacht Versuche aus dem Ministerium, in irgendeiner Form Einfluss auf die Berichte der Polizei zu nehmen? Das legen Auszüge aus dem E-Mail-Verkehr der Kölner Polizei zumindest nahe. Hier gibt es schriftliche Unterlagen, keine vagen Vermutungen. Jäger persönlich muss diese Fragen beantworten. Aber schnell. Doch er hat mal wieder Glück. Denn was macht die Opposition? Ein Jahr vor den Landtagswahlen liegt der Ball vor dem leeren Tor der Regierungsmannschaft und niemand findet sich, den Treffer zu landen. Wie kläglich. Wo sind die gestandenen Innenpolitiker von CDU und FDP, die den Regierungswechsel anstreben? Und CDU-Fraktionschef Armin Laschet weilt in Berlin. Bei der Robert-Bosch-Stiftung ging es gestern um die Integration von Flüchtlingen. Das ist auch wichtig. Doch warum sagte Laschet nichts zum Fall Jäger?
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