FRANKFURT (Dow Jones)--Die Berenberg-Bank wehrt sich gegen die Vorwürfe im Zusammenhang mit den Panama-Papieren: "Alle unsere Geschäfte sind zu 100 Prozent sauber", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Hans-Walter Peters der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). "Es gibt kein einziges Depot, von dem wir den Menschen dahinter, den wirtschaftlich Berechtigten, nicht kennen. Zudem besteht bei weitem keine so enge Beziehung von uns nach Panama, wie bisweilen unterstellt wird."
Der Bank-Chef räumte ein, dass die Vorwürfe für ihn persönlich zu einem denkbar ungünstigen Moment kommen, da er am Montag das Amt als Präsident des Bankenverbandes antritt: "Ich werde die nächsten Tage ganz schön verhauen werden, das ist mir bewusst - auch wenn es dafür keinen Grund gibt."
Kein Amtsverzicht von Peters
SPD und Grüne hatten bereits gefordert, er solle auf das Amt verzichten, bis alle Vorwürfe aufgeklärt sind. Dem widersprach Peters in der FAS heftig: "Dazu gibt es keinen Grund, nicht einen einzigen. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Es gibt auch nichts aufzuklären. Wir akzeptieren kein einziges Konto im Haus, bei dem Zweifel über die Herkunft des Geldes oder ordentliche Versteuerung bestehen."
Scharfe Kritik an EZB
Der künftige Bankenpräsident kündigte an, hart mit der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ins Gericht zu gehen: "Auch wenn unser Haus durch die Niedrigzinspolitik weniger belastet wird, sehe ich erhebliche Risiken im Kurs der Europäischen Zentralbank. Sie führt in den Südländern nicht zu Reformen, sondern zementiert verkrustete Strukturen. Außerdem bereitet die Zinspolitik nicht nur Sparern, sondern auch vielen Banken Probleme. Sie zerrt an den Zinsmargen, der Haupteinnahmequelle vieler Institute." Der Negativzins bestrafe zudem Banken, die hohe Liquiditätsreserven halten, führte der Bankier aus. "Das wäre an und für sich gesund. Insofern wird die Stabilität des Finanzsystem durch die EZB bedroht."
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April 09, 2016 11:48 ET (15:48 GMT)
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