Düsseldorf (ots) - Christian Lindner ist der Superstar der FDP, und genau das ist das größte Problem der Partei. Die 98-prozentige Zustimmung, mit der die Delegierten den 37-Jährigen am Samstag in Bielefeld als Landeschef wiedergewählt haben, sind kein Zufall. 2013 flog die FDP aus dem Bundestag, Ende 2014 war sie an keiner einzigen Landesregierung mehr beteiligt. Lindner übernahm mit dem Bundesvorsitz Ende 2013 einen Sanierungsfall. Er fegte Langeweiler und Opportunisten aus den Parteiämtern und bilanzierte öffentlich (!) die Mischung aus Überheblichkeit und Gefallsucht, mit der die FDP sich ins Abseits geschossen hatte. Dann positionierte er sie mit seinen stets charmanten und unterhaltsamen Auftritten so konsequent gegen den großkoalitionären Stillstand in Berlin, dass man das Außerparlamentarische ihrer Opposition kaum noch merkte. Politische Pop-Stars sind für ihre Partei immer auch Bürde. Denn der Abstand zu den anderen Repräsentanten ist dann zu groß. Obwohl die FDP längst wieder eine bundesweite Größe ist, wollen trotzdem noch immer alle nur Lindner. Die Sanierung der FDP ist erst abgeschlossen, wenn Lindner auch ein starkes Team präsentieren kann.
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