In der AfD gibt es einen Streit darüber, ob die Partei mit dem französischen "Front National" (FN) kooperieren soll. Während Parteivize Alexander Gauland sich für eine Zusammenarbeit mit dem FN ausspricht, sind Co-Parteichef Jörg Meuthen und die stellvertretende Europaabgeordnete Beatrix von Storch strikt dagegen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.).
"Eine enge Zusammenarbeit mit dem 'Front National' lehne ich ab. Der 'Front National' ist sozialistisch, wir sind liberal. Der 'Front National' ist nationalistisch, wir sind patriotisch", sagte von Storch der F.A.S. Gauland, der für den nationalkonservativen Flügel der Partei steht, sagte, früher habe der FN hypernationalistische und antisemitische Positionen vertreten. "Wenn das aber nicht mehr so ist, dann spricht nichts gegen eine Zusammenarbeit", sagte Gauland.
Unter der Parteichefin Marine Le Pen hatte der FN sich von seinen früheren antisemitischen Positionen distanziert. Gauland betonte, dass die AfD "auch die Partei des kleinen Mannes" sein müsse. "Wir können uns nicht nur als konservativ-bürgerliche Partei etablieren", sagte Gauland. Sonst verliere die AfD die Arbeiterschaft und das Kleinbürgertum als Wähler.
Von Storch warnte jedoch vor einer Verschiebung der AfD nach links. Die AfD sei "eine wirtschaftsliberale Partei, weil der Markt auch den besten sozialen Ausgleich" herstelle. Der Vorschlag in einem früheren Programmentwurf der AfD, die Arbeitslosenversicherung zu privatisieren, stamme nicht von ihr, sagte von Storch. "Aber ich habe grundsätzliche Sympathie dafür."