EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat die Türkei scharf kritisiert und den ausgehandelten Zeitplan im Rahmen des EU-Türkei-Deals in Frage gestellt. Die Aussage des türkischen Präsidenten Erdogan, wonach die EU die Türkei mehr brauche als die Türkei die EU, sei falsch, sagte Schulz am Sonntagabend in der ARD-Talkshow "Anne Will".
Das Verhältnis zu Israel und Russland sei zerrüttet, beim US-Präsident habe Erdogan Probleme, einen Gesprächstermin zu bekommen. Das arrogante Auftreten Erdogans und anderer Vertreter des Landes sei daher unangebracht. Dass die Türkei bis zum Sommer im Rahmen des EU-Türkei-Deals alle geforderten Punkte rechtzeitig umsetze und das EU-Parlament dann auch rechtzeitig die Weichen für die von der Türkei geforderte Visafreiheit stellen könne, bezweifele er. Sein Gefühl sage ihm, dass das knapp werde, so Schulz.