Stuttgart (ots) - Nach den überraschend guten Ergebnissen bei den drei Landtagswahlen im März wiegt sich die AfD in einem trügerisches Gefühl der Sicherheit. Durch die Partei ziehen sich tiefe politische Gräben. Die sichtbarste Diskrepanz gibt es zwischen Rechtspopulisten im Stile eines Björn Höcke und rechtskonservativen Vertretern wie Jörg Meuthen. Immer wieder muss der AfD-Chef aus Baden-Württemberg die mehr als grenzwertigen politischen Aussagen des Thüringer Landesvorsitzenden glätten, um die moderaten Wähler nicht zu verschrecken. Auch über die sozialpolitische Ausrichtung wird innerhalb der AfD gerungen. Entwickelt sich die Partei in Richtung einer Art "nationalkonservativer FDP" oder wird sie die Partei des kleinen Mannes? Meuthen versuchte auf dem Landesparteitag, alle Lager zu bedienen, was auf lange Sicht nicht funktionieren wird - zu heterogen ist die Struktur der Mitglieder. Am Streit über die noch ungelösten Grundsatzfragen ist die AfD vor rund einem Jahr schon einmal zerbrochen. Das ist den Verantwortlichen Warnung genug, denn eine zweite Teilung wäre das Ende der Partei.
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