NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an der Wall Street haben eine schwache Woche mit einem kleinen Schlussspurt beendet. Nachdem zunächst enttäuschende Arbeitsmarktdaten die Stimmung dämpften, sorgte die Hoffnung auf anhaltend billiges Geld für verhaltene Käufe im späten Geschäft. "Die Fed wird bis Ende des Jahres nicht die Zinsen erhöhen können", vermutete Chris Gaffney, Präsident von EverBank World Markets, mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 17.741 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,3 Prozent auf 2.057 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Aufschlag von 0,4 Prozent auf 4.736 Punkte. Der Umsatz fiel auf 970 (Donnerstag: 976) Millionen Aktien. Es gab 1.975 (1.454) Kursgewinner und 1.089 (1.617) -verlierer. Unverändert schlossen 113 (107) Titel.
Im vergangenen Monat entstanden außerhalb der Landwirtschaft in den USA 160.000 Arbeitsplätze. Volkswirte hatten den Zuwachs auf 205.000 Stellen geschätzt. Die Arbeitslosenquote traf mit 5,0 Prozent exakt den Ökonomenkonsens. Die Beschäftigungslage ist eines der Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Zinspolitik ausrichtet. Verschiedene Vertreter der Federal Reserve hatten sich in den vergangenen Tagen dahingehend geäußert, dass eine Zinserhöhung im Juni durchaus im Bereich des Möglichen liegt.
Mit den jüngsten Arbeitsmarktdaten scheint dies nun wieder weniger wahrscheinlich. In diese Kerbe schlug auch Goldman Sachs. Die Experten gehen nun nicht mehr von einer Zinserhöhung im Juni aus, sondern rechnen erst im September damit. Allerdings spielte Wiiliam Dudley, Fed-Präsident von New York, die Daten herunter und sagte, dass zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr weiter erwägenswert seien.
Lohninflation stützt Dollar
Besonderes Augenmerk galt auch der Entwicklung der Stundenlöhne, denn diese lassen Rückschlüsse auf die Inflation zu. Die Teuerung ist derzeit noch weit entfernt vom Ziel der US-Notenbank, die eine Inflation von etwa 2 Prozent anstrebt. Die Lohninflation ist jedoch vergleichsweise hoch: Auf Jahressicht stiegen die Löhne im April um 2,5 Prozent und damit etwas stärker als im März. Marktteilnehmer sahen darin den Grund dafür, warum der Dollar nach den Daten nur kurz nachgab, die Verluste aber rasch wieder aufholte. Mit 1,1405 Dollar notierte der Euro wieder ungefähr auf dem Niveau vom späten Donnerstag.
Aussicht auf länger niedrige Zinsen stützt Gold
Anleihen kamen im späten Geschäft unter leichten Abgabedruck. Mit der Zuwendung der Anleger zu Aktien kamen hier Verkäufe auf. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg im Gegenzug um 2 Basispunkte auf 1,78 Prozent. Der Goldpreis profitierte von der Aussicht auf eine Verschiebung der nächsten Zinserhöhung und näherte sich der Marke von 1.300 Dollar. Das zinslos gehaltene Edelmetall würde unattraktiv, wenn zum Beispiel am Anleihemarkt höhere Renditen zu erwarten wären. Die Feinunze stieg zum Settlement um 1,7 Prozent auf 1.294 Dollar. Goldminenwerte gehörten zu den Favoriten der Anleger, so stiegen etwa Newmont Mining um 3,8 Prozent.
Ölpreise erholen sich wieder
Die Ölpreise erholten sich nach Verlusten wieder und profitierten damit nochmals von den verheerenden Waldbränden in Kanada und der politischen Lage in Libyen. Ungeachtet der Lieferausfälle aufgrund dieser Ereignisse besteht allerdings immer noch ein Überangebot an Öl, nicht zuletzt deshalb, weil nach dem Ende der Sanktionen iranisches Öl den Markt überschwemmt. Daher neigte der Preis am Freitag zu Volatilität. Zum Settlement stieg er für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI dann um 0,8 Prozent auf 44,66 Dollar.
Drohende feindliche Übernahme stützt Medivation
Medivation legten um 1,3 Prozent zu, nachdem Sanofi gedroht hatte, Mitglieder des Boards von Medivation auszuwechseln, wenn das Biotechnologieunternehmen sich nicht auf Übernahmeverhandlungen einlässt. Daneben hat Medivation am Donnerstag nach Börsenschluss in den USA Geschäftszahlen vorgelegt. Zwar schaffte es das Unternehmen im ersten Quartal in die Gewinnzone, doch lagen sowohl der Umsatz als auch das bereinigte Ergebnis je Aktie unter den Konsensschätzungen der Analysten. Der Jahresausblick wurde allerdings bekräftigt.
Geschäftszahlen hat am Vorabend unter anderem Herbalife vorgelegt. Der Anbieter von Diätprodukten hat überraschend gut abgeschnitten. Die Aktie machte einen Sprung um gut 9 Prozent nach oben. Cigna-Aktien fielen dagegen um 3 Prozent, obwohl der Krankenversicherer überraschend gute Quartalszahlen veröffentlicht und sich für das Geschäftsjahr höhere Ziele gesetzt hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.740,63 0,45 79,92 1,81 S&P-500 2.057,14 0,32 6,51 0,65 Nasdaq-Comp. 4.736,16 0,40 19,06 -5,42 Nasdaq-100 4.330,17 0,48 20,68 -5,73 ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 100 1/32 -1/32 0,738% +1,2BP 7/8% 3-jähr. 99 31/32 -2/32 0,888% +1,9BP 1 3/8% 5-jähr. 100 22/32 -4/32 1,234% +2,3BP 1 5/8% 7-jähr. 100 16/32 -5/32 1,549% +2,4BP 1 5/8% 10-jähr. 98 20/32 -7/32 1,779% +2,3BP 2 1/2% 30-jähr. 97 12/32 -9/32 2,628% +1,4BP DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1406 -0,01% 1,1407 1,1405 +5,0% EUR/JPY 122,14 -0,07% 122,23 122,38 -4,2% EUR/CHF 1,1086 +0,33% 1,1049 1,1032 +1,9% GBP/EUR 1,2654 -0,29% 1,2691 1,2715 -6,8% USD/JPY 107,10 -0,05% 107,16 107,32 -8,8% GBP/USD 1,4435 -0,29% 1,4477 1,4500 -2,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,62 44,32 0,68 0,30 +9,6% Brent/ICE 45,29 48,13 0,62 0,00 +18,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.288,66 1.278,50 +0,8% +10,16 +21,5% Silber (Spot) 17,47 17,34 +0,7% +0,13 +26,4% Platin (Spot) 1.078,97 1.063,00 +1,5% +15,97 +21,0% Kupfer-Future 2,15 2,15 -0,2% -0,00 +0,3% ===
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May 06, 2016 17:11 ET (21:11 GMT)
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