Wie am Mittwoch der vergangenen Woche angekündigt, möchte ich Ihnen heute den neuen Target-Trend-Chart zum DAX vorstellen. Um Ihnen die Veränderungen zu erläutern, wird es heute etwas "technisch":
In den vergangenen Monaten ist uns aufgefallen, dass der DAX-Chart nach der Target-Trend-Methode nicht mehr sauber funktioniert hat. Vor allem die Rechtecke wurden nicht mehr exakt angelaufen. Das heißt, es wurden zu wenige Tiefs / Hochs an den jeweiligen Linien ausgebildet. Schauen Sie sich einfach den alten Chart nach der Target-Trend-Methode an, bei dem bis auf die Rechtecks- und Mittellinien alle übrigen Linien entfernt wurden:
Nun nutzen wir diesen Chart schon seit mehreren Jahren für treffsichere Prognosen. Doch es ist nicht ungewöhnlich, dass es mit der Zeit zu Verzerrungen kommt. Aus diesem Grund wird ein Target-Chart immer dann, wenn solche Unstimmigkeiten auffallen, überprüft. Wenn sich relevantere Rechtecke ergeben, wird er entsprechend neu gezeichnet.
Keine leichte Aufgabe
Es gibt Kursverläufe, bei denen die Rechtecke so deutlich ins Auge fallen, dass man in wenigen Minuten die richtigen gefunden hat und einzeichnen kann. Dieses Mal war es hingegen extrem aufwändig, Rechtecklinien zu finden, die sehr oft in einem Kurshoch oder Kurstief genau angelaufen werden. Solche Probleme tauchen gerne dann auf, wenn der Markt sehr unsicher ist oder er sich in einer Konsolidierung befindet und es dabei zu vielen, eher willkürlichen Auf- und Abwärtsbewegungen ohne klaren Trend kommt.
Im folgenden Chart ist der Kursverlauf des DAX vergleichsweise gut durch die Rechteckmuster der Target-Trend-Methode erfasst:
Sie erkennen sofort, dass der Kursverlauf in dem neuen Rechteckmuster ein wesentlich aufgeräumteres Bild ergibt. Und die Erfahrung zeigt einfach, wenn die Charts in der Vergangenheit ein stimmiges Bild ergeben, dass sich die Kurse auch in der Zukunft an diese Struktur halten. Das ist schließlich der Grund, warum die Target-Trend-Methode so gut funktioniert.
Der komplette Chart
Eine vollständige Target-Trend-Analyse besteht aber nicht nur aus Rechtecken, sondern vielen weiteren (Parallel-)Linien. Daher sehen Sie nachfolgend den neuen Target-Trend-Chart mit allen relevanten Linien:
(Die weniger relevanten Linien wurden aufgrund einer besseren Übersichtlichkeit ausgeblendet)
Die rot gestrichelten Konsolidierungslinien wurden nur marginal in der Spanne angepasst, bleiben aber ansonsten unverändert. Hinzu gekommen ist der neue Abwärtstrendkanal, der durch die dicken, roten Linien gekennzeichnet ist und ein kleiner, aber noch nicht sehr relevanter Aufwärtstrendkanal (grün). Die dicken schwarzen Linien sind die Begrenzungslinien eines alten Aufwärtstrends und sind entsprechend unverändert. Das gleiche gilt für die blau gepunktete Linie.
Damit ergibt sich die folgende Analyse:
Der DAX befindet sich immer noch klar in einem Abwärtstrendkanal, also in der seit 2015 laufenden großen Korrektur. In dieser arbeitet er gerade an einem kleinen Aufwärtstrend (grün). Diese Aufwärtsbewegung sollten sie noch nicht überbewerten. Denn es fehlen weiterhin übergeordnet bullishe Hinweise.
Was vom Markt gerade gespielt wird, ist nach wie vor der Kampf um die 10.000er Marke. Das gilt sowohl für die übergeordnete Abwärtskonsolidierung als auch für den kurzfristigen Aufwärtstrend. Und dieser Kampf macht zurzeit alle kurzfristigeren Analysen hinfällig.
Im Moment müssen wir (auch aufgrund der Verfallstagsgrafik) davon ausgehen, dass die 10.000er Marke zumindest bis zum kommenden Verfallstag, am 20. Mai, also dem Freitag in der nächsten Woche, weiter umkämpft wird. Alles neu macht dann wahrscheinlich der Juni…
Viele Grüße
Ihr
Sven Weisenhaus