BERLIN (dpa-AFX) - Das Bundesinnenministerium fordert nach einem Zeitungsbericht mehr Geld, um Deutschlehrer für Flüchtlinge besser bezahlen zu können. "Eine Änderung der finanziellen Rahmenbedingungen im Integrationskurs ist dringend erforderlich, um eine angemessene Vergütung von Honorarlehrkräften zu erreichen", heißt es in einem unveröffentlichten Ministeriumsbericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags, der der "Welt am Sonntag" vorliegt.
Nur zehn Prozent der zugelassenen Sprachlehrer seien dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als unterrichtende Lehrkraft gemeldet. Das Ministerium schlägt dem Bericht zufolge vor, die derzeitige Vergütungsuntergrenze von 23 Euro je Unterrichtseinheit in Integrationskursen auf 35 Euro anzuheben. Das BAMF soll sich an den Kosten der Sprachkurse künftig mit 4 statt aktuell 3,10 Euro je Kursteilnehmer beteiligen.
Dies wäre allerdings "mit einem erheblichen zusätzlichen Bedarf an Haushaltsmitteln verbunden", wie es im Bericht heißt. Für 100 000 Integrationsteilnehmer würden sich zusätzliche Ausgaben von 52 Millionen Euro ergeben. Hochgerechnet auf die bis zu 550 000 Flüchtlinge, die in diesem Jahr laut BMI an Sprachkursen teilnehmen könnten, seien es bis zu 286 Millionen Euro zusätzlich.
Die Grünen halten den Vorschlag für überfällig. "Endlich fordert das Innenministerium in einem Bericht eine deutlich höhere Bezahlung", sagte die Haushaltspolitikerin Anja Hajduk der Zeitung./and/DP/he
AXC0045 2016-05-15/18:35