BERLIN (dpa-AFX) - Die Spitzen aller drei EU-Institutionen wollen nach Informationen der "Welt am Sonntag" bis zur Volksabstimmung der Briten über einen Verbleib in der EU nicht mehr nach Großbritannien reisen. Demnach verzichten EU-Ratspräsident Donald Tusk, Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Parlamentspräsident Martin Schulz bewusst darauf, vor Ort die Pro-Europäer zu unterstützen, um keine Angriffsflächen für die britischen EU-Gegner zu bilden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Umfeld der jeweiligen Präsidenten. Das britische EU-Referendum findet am 23. Juni statt.
Bereits am Donnerstag hatte EU-Kommissionspräsident Juncker mit einem deutlichen "Nein" auf die Frage geantwortet, ob er vor dem Referendum noch einmal nach Großbritannien fahren werde. Er begründete dies mit den Worten: "Weil die Europäische Kommission in Großbritannien noch unbeliebter ist als in Deutschland."
Dagegen können sich die 27 EU-Kommissare auch in den kommenden knapp sechs Wochen bis zur Abstimmung in Großbritannien aufhalten, falls dies dienstlich notwendig ist, schreibt die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Kommissionskreise. Allerdings würden sie dabei nur über Themen sprechen, die in ihren unmittelbaren Arbeitsbereich fallen./bi/DP/he
AXC0046 2016-05-15/18:38