Die wichtigsten Meldungen und Berichte aus dem Samstagsprogramm von Dow Jones Newswires.
G7 wollen keinen Abwertungswettlauf
Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Wirtschaftsnationen haben sich auf ihrem Treffen in Japan erneut dazu verpflichtet, Wechselkurse nicht zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Länder einzusetzen. "Exzessive Wechselkursbewegungen" seien unerwünscht, zumal die Unsicherheiten über die Aussichten der Weltwirtschaft weiter hoch seien, hieß es in einem Statement zum Abschluss des Treffens.
G7: USA und Japan streiten weiter über Wechselkursentwicklung
Die Bewertung der Wechselkursentwicklung spielte eine große Rolle beim zweitägigen Treffen der Finanzchefs der führenden sieben Industrienationen in Japan -- auch wenn am Ende in der offiziellen Rhetorik kaum neue Nuancen auftraten. Japan und die USA haben dennoch weiterhin äußerst unterschiedliche Ansichten darüber, ob die Entwicklung des Wechselkurses von japanischem Yen zu US-Dollar als "geordnet" bezeichnet werden kann. Am Ende konnte sich Japan offensichtlich nicht mit seinem Wunsch nach einem schwächeren Yen durchsetzen. Beim Abschluss-Statement nach dem Treffen im japanischen Sendai einigt man sich jedenfalls auf die bisherige Sprachregelung, die die Verfolgung von Wechselkurszielen ausschliesst.
ANALYSE/Ein neues Inflationsrätsel für die EZB
Die Europäische Zentralbank hat schon fast alles versucht. In ihrem Bestreben, die Inflation anzuheizen, hat die EZB an den Finanzmärkten schon für einige Bewegung gesorgt: Sie hat den Wechselkurs des Euro verändert, die Renditen auf Staatsanleihen gedrückt, die Begabe von Unternehmensanleihen beeinflusst und den Renditeabstand zwischen diesen beiden Anlageklassen verengt. Ein wichtiges Element fehlt allerdings bei dieser Aufzählung: Die an den Finanzmärkten vorherrschenden Inflationserwartungen hat sie noch nichts beeinflussen können.
G7-Finanzminister besorgt über Brexit, Terror und Weltwirtschaft
Die Sorge vor einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie Konflikte wie der Bürgerkrieg in Syrien und der internationale Terrorismus haben die G7-Finanzminister bei ihrem Treffen im japanischen Sendai beschäftigt. "Die Unsicherheiten beim globalen Ausblick haben zugenommen, während geopolitische Konflikte, Terrorismus, Flüchtlingsströme und die Erschütterung durch einen potentiellen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union das globale wirtschaftliche Umfeld ebenfalls verkomplizieren", erklärten die Minister am Samstag zum Abschluss ihres Treffens.
US-Finanzminister will Flexibilität von Schäuble bei Griechenland
US-Finanzminister Jacob Lew hat Deutschland am Samstag dazu aufgefordert, in der griechischen Schuldenfrage eine größere Flexibilität zu zeigen. Eine "bedeutsame" Schuldenerleichterung sei aus seiner Sicht notwendig für das südeuropäische Land. Lew schlug sich damit auf die Seite des Internationalen Währungsfonds, der zuletzt eine Phase ohne Schuldenrückzahlungen für Griechenland forderte, damit das Land seine Schuldenlast allmählich in den Griff bekomme.
ANALYSE/Mit Monsanto holt sich Bayer umstrittene Gentechnik ins Haus
Der deutsche Chemieriese Bayer greift nach dem US-Saatgutkonzern Monsanto. Der milliardenschwere mögliche Deal hätte aber nicht nur finanzielle Konsequenzen für Bayer, er würde die Leverkusener darüber hinaus auch ins Zentrum der lukrativen, gesellschaftlich aber hochumstrittenen Geschäfte mit gentechnisch verändertem Saatgut bringen. Zudem stellt Monsanto den weltweit stark genutzten Unkrautvernichter "Roundup" her, in dem auch der in Europa wegen möglicher Krebsrisiken in den Fokus gerückte Wirkstoff Glyphosat enthalten ist.
Apple-Chef Tim Cook auf Werbetour in Indien
Apple-Chef Tim Cook hat sich am Samstag in Neu Delhi mit Indiens Premierminister Narendra Modi getroffen. Der Besuch ist Teil einer für den US-Technologiekonzern wichtigen Werbetour um zusätzliches Geschäft in einem Land, in dem Apple auf große Geschäfte mit gebrauchten iPhones hofft.
EgyptAir-Maschine funkte kurz vor Absturz Rauchalarm
In der abgestürzten EgyptAir-Maschine ist kurz vor dem Unglück offenbar ein Feuer ausgebrochen. Wie die französische Flugunfallbehörde BEA am Samstag mitteilte, schlugen automatische Rauchmelder an der Bord des ägyptischen Passagierflugzeugs Alarm. Trotz dieser neuen Erkenntnisse ist die Absturzursache weiterhin völlig unklar. Im Mittelmeer suchten die Bergungskräfte daher weiter intensiv nach dem Wrack und den Flugschreibern der Maschine.
G7: Deutschland gegen schuldenfinanzierte Stimulus-Programme
Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrienationen (G7) haben sich bei ihrem zweitägiges Treffen in Japan nicht darauf verständigen könne, ob neue koordinierte Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Lage in der Welt notwendig sind. Am Ende stand jedenfalls nicht die von Gastgeber Japan gewünschte Einigung auf weitere, möglicherweise koordinierte Maßnahmen zur Stimulierung der Weltwirtschaft. Besonders Deutschland stemmt sich dabei offenbar weiter gegen zusätzliche mit Schulden finanzierte Stimulierungsprogramme.
Kontakt zum Autor: klaus.brune@wsj.com
DJG/DJN/kgb
(END) Dow Jones Newswires
May 21, 2016 12:30 ET (16:30 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.