Düsseldorf (ots) - Ausgerechnet Pilatus war der Stichwortgeber für den 100. Katholikentag: "Seht, da ist der Mensch", rief der römische Statthalter, als er den gemarterten Jesus sah. Das sagt einiges über unser Menschenbild aus und unsere Erkenntnis im Angesicht des Leids. Die Worte des Statthalters haben die Passion Jesu nicht verhindert; zu spät kam nämlich alle Einsicht. Auch darüber ist in Leipzig eingehend nachgedacht worden. Über eine Kirche etwa, der es wegen der guten Lage am Arbeitsmarkt finanziell so gut geht wie seit Jahren nicht mehr und die sich möglicherweise deshalb den gut sichtbaren Fragen der Zukunft kaum stellt. Das Diakonat für Frauen? Oder gar das Priesteramt? Schließlich: die Zukunft des Zölibats? Das sind weder theologische Sündenfälle noch Modedebatten, sondern - angesichts des dramatischen Priestermangels - längst existenzielle Fragen. Es ist nie gut, Reformen aus Not angehen zu müssen. Doch scheint es andere Wege derzeit nicht zu geben. Das größtenteils säkularisierte Leipzig hat der Kirche den Blick in eine drohende Zukunft geschenkt: "Seht, da ist kein Mensch."
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