Ravensburg (ots) - Das Thema Demenz gewinnt in einer alternden Gesellschaft leider an Bedeutung. Damit wächst das Interesse der Pharmaindustrie, Mittel zu finden, Demenz aufzuhalten, zu verzögern oder gar zu stoppen. Angesichts von bereits 1,5 Millionen Demenzkranken in Deutschland ist dies ein berechtigtes Vorhaben, das ganz gewiss nicht nur der Pharmaindustrie, sondern Betroffenen und vor allem zukünftig Betroffenen helfen könnte.
Andererseits müssen aus historischen Gründen gerade in Deutschland die Hürden für Versuche mit geistig behinderten Menschen sehr hoch sein. Diese Lehren aus der Nazizeit sind zum Glück allen Abgeordneten präsent. Doch Demenzkranke sind nicht von Geburt an behindert. Wenn sie sich, vielleicht weil sie Demenzfälle in der Familie haben, als gesunde Menschen ganz bewusst entschieden haben, für klinische Forschungen im Dienste der Allgemeinheit zur Verfügung zu stehen, sollte dies möglich sein. Karl Lauterbachs Kompromissvorschlag setzt überdies mit der verpflichtenden ärztlichen Beratung sehr hohe Hürden.
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