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Dow Jones News
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MÄRKTE USA/Wall Street trotz nachlassender "Brexit"-Furcht im Minus

Finanznachrichten News

Von Florian Faust

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich mit leichten Abgaben ins letzte Wochenende vor der "Brexit"-Abstimmung der Briten verabschiedet. Zwar ruhten in Großbritannien die Kampagnen von EU-Befürwortern und -Gegnern nach dem Mord an der proeuropäischen Abgeordneten Jo Cox, doch an den US-Börsen wollte keine wirkliche Ruhe einkehren. "Man fühlt sich wie auf einem Boot und sieht die Unwetterwolken auf sich zukommen", versuchte Fondsstratege Mohit Bajaj von WallachBeth Capital die angespannte Stimmung einzufangen. Im Zuge der "Brexit"-Sorgen hatte der S&P-500 in neun Tagen rund die Hälfte seines Jahresgewinns eingebüßt. Letztlich hielt die Furcht vor den Folgen eines möglichen EU-Austritts der Briten Anleger vom Kauf von Aktien ab, wenngleich Händler eine gewisse Entspannung konstatierten. Britische Buchmacher schätzten einen "Brexit" zuletzt wieder als unwahrscheinlicher ein.

Der Dow-Jones-Index sank um 0,3 Prozent auf 17.675 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verzeichneten ein Minus von 0,3 bzw. 0,9 Prozent. Umgesetzt wurden an der NYSE 2,12 Mrd (Donnerstag: 894 Mio) Aktien. Die höheren Umsätze erklärten Händler mit dem großen Verfall. Zum Handelsende verfielen Aktien- und Future-Optionen sowie Terminkontrakte auf Indizes und Einzelwerte. Die Zahl der Kursgewinner betrug 1.872 (1.495), die der -verlierer 1.201 (1.566). Unverändert schlossen 105 (125) Titel.

Für Händler Mike Antonelli von R.W. Baird & Co kamen die Abgaben nicht überraschend. "Heute geht es darum, nicht mit Wetten auf steigende Kurse ins Wochenende zu gehen", so der Marktteilnehmer mit Blick auf das am Donnerstag stattfindende Referendum im Vereinigten Königreich. Insofern interessierten die aktuellen US-Immobiliendaten kaum, zumal sie keine klare Richtung aufzeigten. Die Baubeginne in den USA waren im Mai leicht gefallen, gingen aber nicht so stark wie von Ökonomen erwartet zurück. Die Zahl der Baugenehmigungen war zwar parallel gestiegen, hier hatten Volkswirte aber auf mehr gehofft.

Sichere Häfen weniger gesucht 
 

Die vermeintlich sicheren Häfen Gold und Anleihen verloren etwas an Anziehungskraft. Der Preis für die Feinunze stieg zwar nach den Abgaben im späten Vortageshandel wieder um 1,6 Prozent auf 1.299 Dollar, lag damit aber noch immer klar unter den am Vortag erreichten 1.316 Dollar - dem höchsten Stand seit zwei Jahren. Auf Wochensicht legte der Goldpreis aber dennoch um rund 1,5 Prozent zu. "Der Goldpreis wurde zuletzt von den 'Brexit'-Sorgen getrieben und kommt mit der Aussetzung der Kampagnen und Spekulationen über einen Verbleib Großbritanniens in der EU etwas zurück", sagte Analyst Lukman Otunuga von FXTM.

Auch bei den US-Anleihen ließ die Nachfrage nach einer achttägigen Rally leicht nach. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen erholte sich nach den jüngsten Abgaben im späten US-Handel um sechs Basispunkte auf 1,62 Prozent, nachdem sie am Vortag noch auf den tiefsten Stand seit August 2012 gefallen war.

Am Devisenmarkt gab es mit den etwas schwindenden "Brexit"-Sorgen ebenfalls Zeichen einer Entspannung. Vor allem das britische Pfund erholte sich zum Dollar recht deutlich. Auch der Euro neigte gegenüber dem Greenback zu Stärke und kletterte im späten US-Geschäft auf 1,1278 Dollar nach 1,1224 am Vorabend und Wechselkursen deutlich unter 1,12 im Vortagestief. Sollte ein EU-Austritt Großbritanniens Realität werden, dürften Pfund und Euro aber scharf abwerten, so mahnende Marktstimmen.

Die Ölpreise erholten sich von ihrem Vortagesabsturz und beenden damit eine sechstägige Verluststrecke. Durch steigende Zuversicht, dass Großbritannien in der EU bleibe, würden Rezessionsängste ausgepreist, hieß es im Handel. Zudem stützte der zur Schwäche neigende Dollar. Der Preis für einen Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI legte um 3,8 Prozent auf 47,98 Dollar zu. Brent verteuerte sich um 4,2 Prozent auf 49,17 Dollar. Selbst der vom Öldienstleister Baker Hughes bekannt gegebene dritte Wochenanstieg der in den USA aktiven Ölförderanlagen vermochte die Ölpreisrally nicht zu bremsen. Gleichwohl bescherten die "Brexit"-Sorgen Öl einen Wochenverlust von 2,2 Prozent - der höchste seit Anfang Mai.

Oracle gesucht - Apple unter Druck 
 

Auf Unternehmensseite legten Oracle nach den Ergebnissen für das vierte Geschäftsquartal um 2,7 Prozent zu. Der Software-Konzern vermeldete vor allem ein gutes Ergebnis für den Cloud-Bereich. Dagegen gingen die Umsätze im konventionellen Geschäft zurück. Dem Technologieriesen Apple werden in China Patentverletzungen beim iPhone vorgeworfen. Der Titel fielen um 2,3 Prozent. Smith & Wesson schossen um 8,7 Prozent nach oben. Der Waffenhersteller sah Umsatz und Ergebnis 2017 deutlich über den Prognosen der Analysten und glänzte mit guten Geschäftszahlen.

Lumber Liquidators Holdings haussierten um über 19 Prozent. Der Hersteller von Fußbodenbelägen wird den Verkauf von in China hergestelltem Laminat nicht wieder aufnehmen. Dieses steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Elizabeth Arden katapultierten um 49 Prozent in die Höhe. Der Kosmetikanbieter Revlon übernimmt seinen Wettbewerber für 420 Millionen Dollar. Revlon gewannen 8,7 Prozent.

Nach Geschäftsausweis ging es für die Papiere des Anbieters erneuerbarer Energie Sky Solar um 10 Prozent nach oben. Mosaic befindet sich laut einem Medienbericht in Gesprächen über einen möglichen Kauf der Düngemittelsparte von Vale. Die Titel des Düngemittelanbieters stiegen um 3,2 Prozent.

=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          17.675,16  -0,33   -57,94       1,44 
S&P-500        2.071,22  -0,33    -6,77       1,33 
Nasdaq-Comp.   4.800,34  -0,92   -44,58      -4,14 
Nasdaq-100     4.374,38  -1,13   -49,85      -4,77 
 
ANLEIHEN 
Kupon   Laufzeit Notierung  Änderung Rendite Änderung 
7/8%    2-jähr.  100 11/32  -01/32   0,697%  +1,6BP 
7/8%    3-jähr.  100 04/32  -03/32   0,833%  +2,6BP 
1 3/8%  5-jähr.  101 07/32  -07/32   1,120%  +4,2BP 
1 5/8%  7-jähr.  101 15/32  -10/32   1,405%  +4,7BP 
1 5/8% 10-jähr.  100 03/32  -16/32   1,616%  +5,3BP 
2 1/2% 30-jähr.  101 16/32  -1 Pkt   2,429%  +4,6BP 
 
DEVISEN         zuletzt      +/- %  Fr. 7.50 Uhr  Do, 17.12 Uhr   % YTD 
EUR/USD          1,1277     +0,27%        1,1246         1,1148   +3,8% 
EUR/JPY          117,43     +0,06%        117,35         116,05   -7,9% 
EUR/CHF          1,0825     -0,21%        1,0847         1,0783   -0,5% 
GBP/EUR          1,2730     +0,45%        1,2673         1,2625   -6,3% 
USD/JPY          104,13     -0,21%        104,35         104,14  -11,3% 
GBP/USD          1,4354     +0,73%        1,4250         1,4070   -2,7% 
 
ROHÖL           zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         48,11      46,21         +4,1%           1,90  +16,4% 
Brent/ICE         49,29      47,19         +4,5%           2,10  +17,1% 
 
METALLE         zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.298,62   1.277,50         +1,7%         +21,12  +22,4% 
Silber (Spot)     17,47      17,17         +1,8%          +0,30  +26,4% 
Platin (Spot)    971,66     969,50         +0,2%          +2,16   +9,0% 
Kupfer-Future      2,06       2,05         +0,3%          +0,01   -4,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 17, 2016 16:21 ET (20:21 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

© 2016 Dow Jones News
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