BERLIN (Dow Jones)--Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag und Transatlantik-Koordinator im Auswärtigen Amt, Jürgen Hardt (CDU), warnt britische Brexit-Befürworter, dass es auch im Falle eines "Leave"-Votums keine weiteren Sonderregelungen fur Großbritannien geben werde. In einem Gastbeitrag fur den Tagesspiegel am Sonntag schreibt er, es beunruhige ihn, dass sich Wähler von taktischen Überlegungen leiten lassen könnten in der Hoffnung, dass Großbritannien im Falle einer Entscheidung fur den Brexit weiter reichende Sonderregelungen erreichen könnte, als es Premierminister David Cameron im Februar gelungen ist.
"Dies ist eine trügerische Erwartung, denn es ist fernab jeder Realität, dass sich 27 Mitglieder der EU einstimmig zwingen lassen, nach einem "Leave" mit einem neuen Angebot auf Großbritannien zuzugehen."
Hardt wirbt in seinem Gastbeitrag für den Verbleib Großbritanniens in der EU und nennt vor allem außenpolitische Gründe. "Die Gegner der EU, nicht nur in Großbritannien, verkennen, dass der Verzicht auf die Übertragung von Souveränität an supranationale Strukturen nicht automatisch bedeutet, dass die nationale Ebene stark und souverän bleibt. Im Gegenteil: Die globalisierte Welt erfordert Allianzen, um eigene Ideale und Interessen wirksam durchsetzen zu konnen."
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 18, 2016 10:00 ET (14:00 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.