Seit mehr als zwanzig Jahren sind nicht mehr so viele Menschen aus ihren Heimatstaaten geflohen wie im vergangenen Jahr. Das geht aus dem Jahresbericht "Global Trends" des UN-Flüchtlingshilfswerks hervor, der der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z./Montagsausgabe) vorab vorliegt.
Demnach wurden Ende vergangenen Jahres 21,3 Millionen Flüchtlinge gezählt; so viele wie zuletzt Anfang der neunziger Jahre. Die Zahl der Binnenvertriebenen, die aus ihren Siedlungsgebieten in andere Teile ihrer Heimatländer fliehen mussten, stieg mit 40,8 Millionen Menschen auf den höchsten je vom UNHCR erhobenen Wert. Wie die Zeitung weiter berichtet, warteten laut UNHCR-Bericht Ende vergangenen Jahres 3,2 Millionen Menschen auf eine Entscheidung zu ihrem Asylantrag. Dies ist ebenfalls der höchste bisher vom UNHCR verzeichnete Wert.
Der UNHCR hebt in dem Bericht hervor, dass sich die große Mehrheit der Flüchtlinge außerhalb Europas aufhalte, vor allem in den Nachbarländern der Konfliktstaaten. Weltweit sei die Türkei mit 2,5 Millionen Flüchtlingen das zahlenmäßig größte Aufnahmeland. In Deutschland seien im vergangenen Jahr mit 441.900 Asylanträgen mehr Anträge gestellt worden als in jedem anderen Land der Welt.