Hagen (ots) - Sechs Jahre sind vergangen, seitdem in Duisburg 21 Menschen starben, die eigentlich nur feiern wollten. Dass Planungsfehler die Loveparade-Katastrophe begünstigten, wenn nicht sogar auslösten, ist offensichtlich - zu wenig Platz für zu viele Besucher. Nun nährt die Staatsanwaltschaft die Hoffnung auf späte Gerechtigkeit: Sie strebt ein neues Gutachten an, nachdem das Gericht die erste Expertise des britischen Forschers Keith Still in einem beispiellosen Akt quasi in der Luft zerrissen hatte. Die neuen Gutachter sind nicht zu beneiden. Sie werden sich zwar auf vorliegende Zeugenaussagen und Hergangs-Auswertungen stützen können, der fortschreitende Zeitverlust hat eine Beurteilung der Geschehnisse aber sicher nicht erleichtert. Die Erinnerung verblasst. Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat während des gesamten Verfahrens kein überzeugendes Bild abgegeben. Nun greift sie nach einem letzten Gerechtigkeits-Strohhalm, um doch noch ein Hauptverfahren ermöglichen zu können. Den Angehörigen der Opfer dürfte ein Prozess zumindest das Gefühl geben, dass die Suche nach Verantwortlichen nicht folgenlos im Paragrafen-Dschungel versandet. Ob die Richtigen auf der Anklagebank sitzen, ist eine ganz andere Frage.
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