Düsseldorf (ots) - In der Brexit-Krise besinnt sich Europa nun auf seine Wurzeln. Deutschland, Frankreich und Italien kündigten als Reaktion auf den Brexit "neue Impulse" für Europa an. Als Themenfelder nannten sie dafür jene Baustellen, auf denen die EU ohnehin reichlich zu tun hat: Sicherheit, Wirtschaft, die Zukunft der jungen Menschen und der Euro. Man darf gespannt sein, ob bei den Dauer-Streitthemen der Europäer ein echter Aufbruch nach dem Brexit-Schock gelingen wird. Merkels Einladung an Hollande und Renzi kann nur der Auftakt für einen Kraftakt sein, mit dem die EU sich nun am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen muss. Es wäre eine Illusion zu glauben, dass die Nationalstaaten alleine die Brexit-Krise managen und die Zukunft Europas bestimmen könnten. Für den Austritt und seine Folgen wird Merkel auch die europäischen Institutionen in Person von Juncker für die Kommission und Schulz fürs Parlament an Bord holen müssen. Merkel muss auch noch vor der eigenen Tür kehren und ihre Regierung hinter sich versammeln. Es wirkt nicht gerade souverän, wenn eine Regierungschefin nach der Brexit-Entscheidung zur Besonnenheit aufruft, während ihre Minister eifrig Papiere vorlegen.
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