NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Sportartikelkonzern Nike hat in seinem vierten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang vorgelegt und auch beim Umsatz wie befürchtet erneut enttäuscht.
Der weltgrößte Sportartikelhersteller steigerte den Umsatz in den drei Monaten per Ende Mai um 6 Prozent auf rund 8,2 Milliarden Dollar. Das ist weniger, als Analysten mit 8,3 Milliarden Dollar erwartet hatten. Bereinigt um Währungseffekte stiegen die Einnahmen um 9 Prozent. Besonders im US-Geschäft läuft es derzeit aber nicht rund.
Der Nettogewinn fiel auf 846 Millionen Dollar. Von FactSet befragte Analysten hatten einen Gewinnrückgang auf 831 Millionen US-Dollar von 865 Millionen im Vorjahr erwartet.
Die Vorbestellungen für Waren, die zwischen Juni und November ausgeliefert werden sollen, stiegen im Berichtsquartal weltweit um 8 Prozent. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum betrug das Plus nur 2 Prozent, im Vorquartal war jedoch ein Zuwachs von 12 Prozent verzeichnet worden. Die Vorbestellungen bei Nike finden starke Beachtung, weil sie Aufschluss über die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens geben.
Bei den Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an. Die Aktie fiel in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel auf nasdaq.com um gut 7 Prozent.
Wegen des wachsenden Wettbewerbs stehen in der Sportbekleidungsbranche derzeit einige Veränderungen an. So haben im vergangenen Jahr diverse Einzelhändler, die Nike-Produkte führen, Gläubigerschutz beantragt oder das Geschäft aufgegeben, auch wegen des wachsenden Onlinehandels. Nikes wichtigster Konkurrent, die Adidas AG, kommt nach Umwälzungen im Management und umfangreichen Investitionen ins Nordamerikageschäft aus dem Tief heraus. Und Wettbewerber Under Armour will das globale Schuhgeschäft quasi in Nikes Hinterhof in Portland/Oregon verlagern. Zudem macht das Unternehmen Fortschritte bei der Verpflichtung von bekannten Sportlern als Werbeträger.
Beobachter von Nike warten auch auf den offiziellen Rücktritt von Mitgründer Phil Knight. Er hatte im Frühjahr angekündigt, dass er im Juni als Chairman zurücktreten werde und die Führung an CEO Mark Parker übergeben wolle.
Nike hat sich für die kommenden Jahre ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. Bis zum Jahr 2020 will der Konzern den Umsatz auf 50 Milliarden Dollar steigern. Einen kräftigen Schub erwartet der Sportartikelhersteller, der zuletzt einen Jahresumsatz von 30,6 Milliarden Dollar erzielte, im Geschäft mit Damenmode.
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June 28, 2016 16:51 ET (20:51 GMT)
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