Bielefeld (ots) - Väter sind toll. Sie haben sich in den vergangenen Jahrzehnten von streng disziplinierenden Erziehern, die den Nachwuchs mit Härte und Führung auf Risiken, Herausforderungen und Gefahren des Lebens vorbereiten, zu liebevoll sorgenden Partnern entwickelt, die Töchtern und Söhnen mehr geben, als Strenge in Anstand und Sitte und Fußball für die Karriere. Väter sind nah dran. Sie versinken nach der Geburt nur selten in Feiergelagen, die sie sich und befreundeten Männern schuldig zu sein glauben. Stattdessen helfen sie ihren Partnerinnen, die Schwernisse der Geburt leichter zu tragen. Väter sind verantwortungsvoll. Sie entwickeln schon zu Beginn ein intensives Gefühl dafür, dass mit der Geburt ein Leben in ihre Hand gegeben ist, für das sie Pflichten gern übernehmen werden. Trotz allem aber spielen Väter bei der Betreuung ihrer Kinder nur eine nachgeordnete Rolle. Das hängt damit zusammen, dass die Verbindung zwischen Mutter und Kind besonders ist. Das ist auch gut so. Dennoch gibt es Hindernisse für eine engere Beziehung zwischen Vätern und Kindern, die nicht in der Natur begründet sind, sondern von Menschenhand erschaffen und befördert werden. Vater werden ist nicht schwer - Vater sein dagegen sehr. Etwas dagegen zu halten - das ist ein richtiges Vorhaben und Ziel. Schon insofern ist die Kampagne der NRW-Familienministerin zu begrüßen. Ihr Wert allerdings geht über die allgemeine Wertschätzung hinaus. Der Grund liegt in einem drohenden, vor allem aber schleichenden Bewusstseinswandel der Gesellschaft - und darin vor allem der Männer, also Väter. Je stärker das Familieneinkommen davon abhängt, dass der (!) jeweils besser Verdienende seinen Job behält und die (!) eher weniger Verdienende sich um Familie und Kinder kümmert, desto stärker wächst die Gefahr, dass die Errungenschaft der Emanzipation zurückfällt auf das Niveau des traditionellen Familienbildes. Auch gegen dieses Bild ist im Prinzip nichts einzuwenden. Wohl aber braucht es heute eine Situation, in der Mütter und Väter gemeinsam frei entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten: klassisch oder als zwischen ihnen aufgeteiltes Modell gleichwertiger Einkommen mit reduzierten Arbeitszeiten. Wie immer sich Eltern entscheiden: Ein auskömmliches Einkommen muss garantiert sein. Eine im doppelten Sinn gute Kampagne also.
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