Düsseldorf (ots) - Erst allmählich entfaltet das Brexit-Votum seine ganze Sprengkraft. Jene, die die Briten immer schon als Blockierer ihres schönen Traums vom Vereinigten Europa sahen, wollen die Störenfriede schnell und rüde aus dem Club werfen. Frankreichs Präsident François Hollande will das auch, aber mit anderen Hintergedanken. Er möchte ein Exempel statuieren, denn ihm sitzt Marine Le Pen im Nacken, die ebenfalls ein Austrittsreferendum fordert. Und dann gibt es noch jene, darunter auch SPD-Politiker, die mit dem Ausscheiden Großbritanniens die Chance sehen, endlich die große Umverteilungs-EU zu installieren, die die Deutschen mit britischer Hilfe bisher verhindert haben. Sie alle täuschen sich. Jahrzehntelang war das EU-Establishment davon überzeugt, jede europäische Krise lasse sich für einen weiteren Schritt hin zur "immer engeren Union" nutzen. Doch statt den Brexit nun für politische Interessen zu instrumentalisieren, die Europa nur noch weiter auseinanderdividieren, geht es jetzt erst einmal darum, den Laden zusammenzuhalten. Und dabei ist auch der Rücktritt vom Brexit eine seriöse Option. Denn klar ist bisher doch nur eines: Vom Brexit profitieren vor allem jene, die die EU insgesamt zerstören wollen.
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