Düsseldorf (ots) - Man braucht schon eine große Portion britischer Höflichkeit, um das Verhalten der Brexit-Stars sachlich zu kommentieren. Nach dem Rücktritt von Boris Johnson möchte nun auch Nigel Farage, der lautstärkste Verfechter der britischen Unabhängigkeit, sein Amt aufgeben. Er wolle "sein Leben zurück", sagt er. Wie bitte? Was ist mit den Millionen, die sich von dem Verführer mit dem Hang zur Halbwahrheit verraten fühlen, weil die negativen Auswirkungen des Votums schon jetzt für die Wirtschaft spürbar und schmerzhaft sind - und keineswegs so harmlos, wie es Farage bei jedem Wahlkampfauftritt erklärt hat? Die Abwertung des Pfunds, die Herabstufung des G8-Mitglieds bei den Rating-Agenturen, das Zurückziehen von Investitionen und Standortentscheidungen. Jobs sind in England unsicherer geworden. Dafür sind zuerst natürlich die Brexit-Wähler verantwortlich. Aber wer für den Brexit in öffentlicher Rolle geworben hat, sollte die Folgen auch tragen. Aber so sind Populisten: Reden schwingen und gegen faule Politiker wettern. Und dann wegducken, wenn es ernst wird.
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