Bremen (ots) - Vom disruptiven Wandel ist in diesen Zeiten die Rede. Es ist die wörtliche Übersetzung eines amerikanischen Begriffs, der meint, was Joseph Schumpeter schöpferische Zerstörung nannte: also die Fähigkeit der Marktwirtschaft, Fortschritt hervorzubringen. Im Zeitalter der Digitalisierung beschleunigt sich dieser Wandel in allen Branchen, aber er braucht beides, das Schöpferische und das Zerstörerische. Auch die Banken sind betroffen: Die Verbreitung des Online-Banking lässt alle Institute Filialen schließen und massiv Stellen abbauen, dafür treten neue digitale Anbieter auf. Der Wandel ist nicht spezifisch für die Branche. Selbst Autohersteller beschäftigen sich weniger mit Blechpressen und mehr mit Software, und sie treten heute gegen Mobilitätsdienstleister und IT-Konzerne an. Doch die Banken trifft nicht nur die Digitalisierung. Dank geringer oder sogar negativer Verzinsung können Banken nicht die Reichtümer von einst erwirtschaften. Und da eine Trendwende nicht in Sicht ist, haben die meisten Banken kein nachhaltiges Geschäftsmodell mehr. Hinzu kommt, dass sie nach den Enthüllungen über die Auslöser der Finanzkrise das Vertrauen vieler Kunden verloren haben. Es ist also nicht fehlendes Kapital das Kernproblem der Branche. Sondern die Digitalisierung, die Niedrigzinsen und der Vertrauensverlust werden dazu führen müssen, dass Banken vom Markt verschwinden. In dieser Lage fordert der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, die EU möge 150 Milliarden Euro bereitstellen, um die europäischen - vor allem die italienischen - Banken zu stützen. Was für ein Irrsinn, mit Steuergeldern das Leiden zu verlängern! Stattdessen sollten sich die Bemühungen, unternehmerische wie politische, auf Erneuerung konzentrieren. Das gilt in Berlin, Rom und Brüssel genauso wie in Bremen, wo die Schieflage der Bremer Landesbank zu bewältigen ist. Denn es gibt ja weiter Bedarf für Bankdienstleistungen, allerdings zu anderen Bedingungen und in neuen Formen.
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