STUTTGART (dpa-AFX) - Viele hundert Menschen sind am Samstag erneut gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Polizei demonstrierten auf dem Stuttgarter Schlossplatz rund 2500 Menschen friedlich gegen das umstrittene Milliardenprojekt. Die Veranstalter - ein Aktionsbündnis und eine Parkschützer-Gruppe - zählten sogar 4000 Teilnehmer. Erwartet hatten sie bis zu 7000.
Die Gegner wollten mit der Kundgebung unter dem Motto "Raus aus der Grube - Projekt Zukunft in Stuttgart" den Druck gegen das Milliardenprojekt aufrechterhalten. Sie forderten, dass die Arbeiten für den unterirdischen Durchfahrtbahnhof gestoppt werden. Sie setzen stattdessen auf eine Modernisierung des Kopfbahnhofes. Am Freitag hatte das Aktionsbündnis einen Alternativvorschlag dazu präsentiert. Danach soll die Baugrube für einen Busbahnhof genutzt werden.
Nun liege es an Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (beide Grüne), sich nicht weiter auf dem "Holzweg" zu verbarrikadieren, sondern den Umstieg auf eine konstruktive Politik zu wagen, sagte ein Sprecher der Parkschützer.
Die Bahn erteilte dem erneut eine Absage: "Der Zug für einen Umstieg bei Stuttgart 21 ist längst abgefahren."
Die Diskussion über das Großprojekt war nach Berichten wieder entbrannt, dass die Kosten bis zu 10 Milliarden Euro steigen könnten. Die Deutsche Bahn AG geht weiter von 6,5 Milliarden Euro aus./len/DP/fbr
AXC0111 2016-07-16/17:23