Bielefeld (ots) - Die Trump-Festspiele in Cleveland werden zu politischen Chaos-Tagen. Inszeniert nicht von Krawallmachern außerhalb des hermetisch abgeriegelten Parteitagsgeländes, sondern aus den Reihen der Republikaner. Vorläufiger Höhepunkt: die Tumulte während des Auftritts von Ted Cruz. Trumps Konkurrent bei den Vorwahlen verweigerte dem Kandidaten zur besten Sendezeit die Unterstützung. Das ist nicht nur historisch einmalig, sondern lässt auch die Zerrissenheit der Republikaner zu Tage treten. Ob sich der erzkonservative Senator damit einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten. Bei einem Sieg Trumps im November wäre er für immer als »persona non grata« abgestempelt. In jedem Fall zeigt der neuerliche Parteitags-GAU aber etwas anderes: Das »Team Trump« hat nicht einmal die Regie der eigenen Krönungsfeiern unter Kontrolle. Weil er glaubt, auf Rat verzichten zu können, wird der Kandidat Opfer seiner Selbstherrlichkeit. Der Eindruck ist verheerend und wirft die Frage auf, ob Trump jenseits seiner unhaltbaren Positionen die Qualifikation für das wichtigste Amt der Welt mitbringt.
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