Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zeigten sich die Aktienmärkte sehr stabil. Während die US-Indizes Dow Jones und S&P 500 schon seit knapp zwei Wochen auf dem Niveau ihrer neuen Allzeithochs seitwärts konsolidieren, konnte der DAX kontinuierlich weiter zulegen.
DAX über Vor-Brexit-Niveau
Inzwischen hat er sogar das Vor-Brexit-Niveau bei 10.257 Punkten überschritten und damit die riesige Abwärtslücke, die nach dem Brexit-Referendum vom 23. Juni gerissen wurde (rote Ellipse im Chart), vollständig geschlossen.
ifo-Index bestätigt Einkaufsmanagerindex
Dazu beigetragen hat auch der ifo-Index, der zu Wochenbeginn mit einem überraschend hohen Wert überzeugen konnte. Das Stimmungsbarometer, das auf einer monatlichen Umfrage unter rund 7000 Managern basiert und damit die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt, ging von 108,7 Zählern lediglich auf 108,3 Punkte zurück.
Der nur leichte Rückgang bestätigt den Einkaufsmanagerindex und belegt die These, dass das Brexit-Votum kurzfristig keine tiefen Bremsspuren in der deutschen Wirtschaft hinterlassen wird (siehe auch „So ist die Stimmung nach dem Brexit“). Die Führungskräfte beurteilten die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate zwar ungünstiger als zuletzt (siehe orange Linie in der Grafik), ihre Lage aber besser (blaue Linie). Die Wachstumseinbußen der deutschen Wirtschaft durch den Brexit werden auf Sicht der kommenden Wochen also im überschaubaren Rahmen bleiben.
DAX auf dem Weg zum wichtigen Kreuzwiderstand
Daher verwundert es auch nicht, dass der DAX inzwischen die kurzfristigen Abwärtslinien durchbrechen konnte. Damit der Index nun das obere Ende seiner Seitwärtsrange (blau im Chart oben) bzw. die obere Abwärtstrendkanallinie erreichen kann, muss er nur noch die horizontalen Widerstandslinien überspringen.
Mehr als 1.000 Punkte binnen drei Wochen
Spätestens dort sollte man zunächst mit einer Gegenbewegung rechnen. Denn es ist nicht zu erwarten, dass der DAX diesen Kreuzwiderstand nachhaltig überspringen kann, nachdem er bereits seit dem 8. Juli von unter 9.400 auf dann über 10.400 mehr als 1.000 Punkte binnen knapp drei Wochen zurückgelegt hat. Zumal die aktuelle Aufwärtsbewegung nach wie vor unter tendenziell sinkenden Umsätzen stattfindet (siehe rote Pfeil im Chart oben).
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 27.07.2016)
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Sven Weisenhaus