(Wiederholung)
NEW YORK (Dow Jones)--Starke Arbeitsmarktdaten haben am Freitag die Kauflaune an der Wall Street befeuert. Der Dow-Jones-Index gewann 1,0 Prozent auf 18.543 Punkte, der S&P-500 stiegt um 0,9 Prozent und markierte im Verlauf bei 2.183 Punkten ein neues Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite rückte um 1,1 Prozent vor und näherte sich ebenfalls seinem Rekordstand. Umgesetzt wurden 865 (Donnerstag 818) Millionen Aktien. Kursgewinner waren mit 2.174 (1.715) Titeln klar in der Mehrheit. Ihnen standen nur 852 (1.302) Verlierer gegenüber, unverändert schlossen 108 (115) Titel.
Im Juli waren 255.000 Stellen neu geschaffen worden statt der lediglich erwarteten 179.000. "Die Zahlen sind überragend gut", sagte ein Händler.
Dennoch weckten sie keine übermäßige Angst vor einer baldigen Zinserhöhung, zumal die Arbeitslosenquote etwas höher als prognostiziert war. Die Erwartung für eine Zinserhöhung im September steigt auf immer noch moderate 24 von 18 Prozent, für Dezember wurde nun eine Wahrscheinlichkeit 45 Prozent nach 30 Prozent eingepreist.
Daten drücken Gold und Anleihen
An den Märkten gab es die klassischen Reaktionen auf starke Konjunkturdaten. So legte am Devisenmarkt der Dollar um über 1 Cent zu. Der Euro fiel bis auf auf 1,1045, nachdem er zuvor noch bei 1,1160 Dollar notierte. Im späten US-Handel erholte sich die Gemeinschaftswährung auf etwa 1,1090 Dollar.
Der Goldpreis geriet mit den Daten unter Druck und fiel zum Settlement um 1,7 Prozent auf 1.344,40 Dollar je Feinunze. Gold verliert an Attraktivität, wenn das Zinsniveau steigt. Außerdem drückte der starke Dollar auf den Preis.
Auch Anleihen verloren mit den Daten, denn sie eröffnen der US-Notenbank Spielraum für Zinserhöhungen. Diese würden jedoch die schon in Umlauf befindlichen Schuldtitel für Anleger uninteressant machen, die lieber zu höher verzinsten Neuemissionen greifen dürften. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys stieg um 9 Basispunkte auf 1,59 Prozent.
Der WTI-Ölpreis gab einen kleinen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab, unter anderem wegen des festeren Dollar. Mit dem unerwartet starken Rückgang der amerikanischen Benzin-Lagerbestände am Mittwoch war der Preis für die US-Sorte WTI von unter 40 Dollar auf knapp 42 Dollar gestiegen. Am Freitag verzeichnete er einen Rückgang um 0,3 Prozent auf 41,80 Dollar. Die europäische Sorte Brent schloss kaum verändert. Laut Daten des Unternehmens Baker Hughes, einem Ausrüster der Ölindustrie, wird in den USA wieder mehr Öl gefördert. Demnach stieg die Zahl der in Betrieb befindlichen Ölförderanlagen in der vergangenen Woche um sieben auf 381. Es handelte sich um den sechsten Anstieg in Folge. Die Zahl liegt allerdings deutlich unter dem Spitzenwert aus dem Oktober 2014, als an 1.609 Anlagen Öl gefördert wurde.
Merck sehr fest - Bristol-Myers stürzen ab
Bei den Einzelwerten ging es für die Merck-Aktie um 10,4 Prozent aufwärts. Die Aktie profitierte von einem negativen Testergebnis bei einem der umsätzstärksten Krebsmedikamente des Rivalen Bristol-Myers Squibb. Dessen Aktie brach um rund 16 Prozent ein. Weight Watchers fielen um 5,3 Prozent. Zwar gingen die Einnahmen im zweiten Quartal erstmals seit drei Jahren nicht mehr zurück, doch reduzierte sich die Zahl der Teilnehmer. Der Konzern gab für den Berichtszeitraum einen Gewinn von 0,46 Dollar je Aktie bekannt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren noch 0,49 Dollar verdient worden.
Die Aktie von Priceline legte um rund 4 Prozent zu. Das Reiseportal gab für das zweite Quartal einen Gewinnanstieg um 12 Prozent bekannt und verwies auf erhöhte Buchungszahlen. Erst im Mai hatte das Unternehmen vor einem möglicherweise schwächeren Ergebnis für das zweite Quartal gewarnt. Fireeye-Aktien sausten um 12,1 Prozent abwärts. Der Anbieter von Sicherheitssoftware hatte mit seinem Ergebnis enttäuscht und muss Hunderte Stellen kürzen. Auch die Aktie des Videospiele-Entwicklers Zynga gab nach, weil das Unternehmen einen schwachen Umsatzausblick abgegeben hatte. Zynga fielen um 6,7 Prozent. Dagegen ging es mit Kraft Heinz 3,8 Prozent nach oben, nachdem der Lebensmittelgigant unerwartet starke Geschäftszahlen ausgewiesen hatte. Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank gab der Aktie zusätzlichen Rückenwind.
Bankenwerte waren ebenfalls gesucht. Der Subsektor der Finanzwerte im S&P-500 wies erstmals in diesem Jahr eine positive Bilanz auf - als letztes der zehn Segmente des Index. Grund dafür waren die in Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten steigenden Anleiherenditen und die Aussicht auf höhere Zinsen. Diese würden die Kreditvergabe für die Geldinstitute wieder lukrativer machen. Goldman Sachs verbesserten sich um 2,6 Prozent und JP Morgan um 2,7 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.543,53 1,04 191,48 6,42 S&P-500 2.182,87 0,86 18,62 6,80 Nasdaq-Comp. 5.221,12 1,06 54,87 4,27 Nasdaq-100 4.791,21 1,00 47,40 4,31 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.27 Uhr Do, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,1085 -0,50% 1,1141 1,1143 +2,1% EUR/JPY 112,8017 +0,20% 112,5719 112,67 -23,2% EUR/CHF 1,0865 +0,20% 1,0844 1,0844 -0,1% EUR/GBP 0,8483 -0,05% 0,8486 1,1791 +15,2% USD/JPY 101,76 +0,71% 101,05 101,13 -13,3% GBP/USD 1,3070 -0,44% 1,3129 1,3136 -11,4% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,91 41,93 -0,0% -0,02 -1,2% Brent/ICE 44,37 44,29 +0,2% 0,08 +2,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.336,66 1.361,20 -1,8% -24,55 +26,0% Silber (Spot) 19,71 20,33 -3,1% -0,62 +42,6% Platin (Spot) 1.144,65 1.158,35 -1,2% -13,70 +28,4% Kupfer-Future 2,16 2,17 -0,7% -0,02 +0,4% ===
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August 05, 2016 16:38 ET (20:38 GMT)
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