Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach hält die Affäre um Petra Hinz für einen "krassen Ausnahmefall". Er grenze "ans Pathologische, fernab jeder Normalität", sagte Lauterbach der "Welt am Sonntag".
"Parteien sind selbst regulierende Einheiten. Wir würden den sicherlich einmaligen Fall Hinz aufwerten, entschieden wir uns jetzt dazu, von angehenden Mandatsträgern Zeugnisse zu verlangen. Damit würden wir uns selbst diskreditieren." Um Schaden vom ganzen Bundestag und von der SPD abzuwenden, solle Hinz auf ihr Mandat verzichten.
"Dieser Appell an ihr moralisches Gewissen muss ausreichen", so Lauterbach gegenüber der "Welt am Sonntag". SPD-Vizeparteichef Ralf Stegner verwies in der "Welt am Sonntag" darauf, wie sehr Mandatsträger das Ansehen der Parteien befördern, aber auch schaden könnten. "In der SPD braucht man kein Abitur oder ein Studium, um erfolgreiche sozialdemokratische Politik bis in höchste Positionen zu machen. Ich will eher, dass wieder mehr Handwerker, Krankenschwestern oder Berufskraftfahrer in die Parlamente kommen."