Der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat sich nach dem geplatzten Verkauf des Flughafens Hahn erstmals öffentlich dazu geäußert. "Die Berichte über den Hahn ärgern mich, auch die Kritik der FDP", sagte Beck der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.).
Der Regionalflughafen sei "ein Kind von Rainer Brüderle" gewesen, dem früheren rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister und FDP-Landesvorsitzenden - "von niemand anderem", so Beck in der F.A.S. Er selbst hätte lieber den Flughafen Zweibrücken ausgebaut, um den französischen Raum als Hinterland einzubinden. "Ist jetzt vorbei, ist so entschieden worden, ich habe es auch mitgetragen." Im Fall des Nürburgrings ist laut Beck Kritik an der von ihm geführten Landesregierung berechtigt gewesen, weil Fehler gemacht worden seien. Fakt sei aber auch: "Der Nürburgring läuft."
Allerdings verdiene das Geld nun ein privater Investor, "weil die EU uns aus ideologischen Gründen nicht die Chance gegeben hat, das selber in Ordnung zu bringen. Wir mussten dann in die geregelte Insolvenz. Dabei hätten wir das genauso gut alleine hinbekommen." Über die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner sagte Beck, sie habe im jüngsten Wahlkampf ihr Äußeres als politisches Stilmittel eingesetzt. "Viele Frauen - und zwar nicht irgendwelche Heimchen am Herd" - hätten ihm allerdings gesagt: "Frau Klöckners Designerkleider sind nicht unsere Lebenswirklichkeit."
Wenn man hundert Rheinland-Pfälzer fragte, würden neunzig von Ihnen das nach Becks Angaben genauso sehen.