WASHINGTON (dpa-AFX) - Mit der Veröffentlichung ihrer jüngsten Steuererklärungen hat Hillary Clinton den Druck auf ihren Rivalen Donald Trump erhöht, dem Beispiel zu folgen. "Was versucht er zu verbergen?" fragte Clintons Wahlkampf-Sprecherin Jennifer Palmieri in einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung.
Ein Sprecher des Trump-Lagers sagte dazu lediglich, Clinton wolle mit der Offenlegung ihrer Daten nur von eigenen Problemen ablenken, so von immer neuen Fragen in der E-Mail-Affäre.
Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner weigert sich seit Monaten hartnäckig, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. Zur Begründung verweist er darauf, dass die Steuerbehörde derzeit seine Bücher prüfe - und seine Anwälte hätten ihm geraten, nichts offenzulegen, bis dieser Prozess abgeschlossen sei.
Einem Journalisten sagte er außerdem, wie viel Steuern er zahle, gehe niemanden etwas an.
Die Offenlegung von Einkommen und Steuern ist für Bewerber um das Weiße Haus indes seit Jahrzehnten überparteiliche Tradition, sie wird von Präsidentschaftskandidaten schlicht erwartet. Bleibt Trump bei seiner Haltung, wäre er der "New York Times" zufolge der erste Präsidentschaftskandidat einer größerer Partei seit Richard Nixon, der sich verweigert.
Die Zeitung vermutete zuletzt, dass die Steuerlast für den mehrfachen Milliardär Trump möglicherweise bei Null liegen könnte. In seinem Wahlkampf, den der Unternehmer auch stark auf Arbeiter und die Mittelklasse abzustellen versucht, wäre das eine schwer zu vermittelnde Botschaft.
Clinton und ihr Vize-Kandidat Tim Kaine legten am Freitag alle Zahlen seit 2006 offen. Clinton gab an, mit ihrem Mann Bill 2015 insgesamt 10,6 Millionen US-Dollar eingenommen zu haben. Davon zahlten sie ein gutes Drittel oder 34,2 Prozent Bundessteuern. Der Anteil aller Steuern (unter anderem Bund und Staat) belief sich auf 43,2 Prozent./ki/DP/he
AXC0011 2016-08-13/19:29