Cottbus (ots) - Donald Petry oder Frauke Trump, wie man will. Die AfD-Chefin scheint in der Art ihrer politischen Forderungen und Einschätzungen dem republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber immer ähnlicher werden zu wollen. Inseln vor Europa für Asylsuchende - welche, bitteschön? -, jetzt Waffen für die Bürger zum Selbstschutz. So lässt sich (zugespitzt) zusammenfassen, was AfD-Sprecherin Frauke Petry zuletzt in die Welt posaunt hat. Gott bewahre, dass in Deutschland auch nur in Ansätzen amerikanische Verhältnisse einkehren. Die Erfahrung aus den USA zeigt, was Waffen und deren leichte Verfügbarkeit anrichten: Jeder kann zu jeder Zeit unschuldig Opfer werden, denn der Besitz einer Pistole verleitet dazu, sie auch leichtfertig einzusetzen. Sollte der Trend zur Selbstbewaffnung in Deutschland sich bestätigen, muss der Gesetzgeber die bestehenden Regeln schleunigst kritisch unter die Lupe nehmen und wenn nötig verschärfen. Die meisten Bürger vertrauen aber zum Glück immer noch der Polizei statt der eigenen Knarre im Nachttisch, wenn es um Schutz und Sicherheit geht. Die Provokation als Maß aller Dinge. So lässt sich vielleicht im Wahlkampf und für den Moment auch in der AfD politisch Boden gut machen. Doch dauerhaft trägt dieses Geschäftsmodell hoffentlich nicht. Die erste Umfrage deutet bereits an, dass dem so sein könnte. Da verliert die AfD nach langer Zeit an Zustimmung, wenn auch nur leicht. Bisher haben die Machtkämpfe an der Spitze weder den Führungskräften selbst noch der Partei insgesamt geschadet. Auch nicht das bisher eher chaotische Auftreten der AfD in den verschiedenen Landesparlamenten oder die kruden Trump-Ideen von Petry & Co, mit denen Enttäuschte mobilisiert werden sollen. Aber der Wähler lernt ja auch dazu.
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