Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Das Attentat des "IS" auf eine Hochzeitsgesellschaft im türkischen Gaziantep ist ein abscheuliches Verbrechen in doppelter Hinsicht: Ein Jugendlicher wurde politisch-ideologisch missbraucht und sprengte sich in die Luft. Feiernde Menschen, darunter Frauen und Kinder, wurden getötet. Welch eine Geringschätzung von Leben und welch ein Ausleben von Allmachtsfantasien. Um solche Perversion von Denken eindämmen zu können, bedarf es der Aufklärung und intensiverer Wertevermittlung - das wird leider viel Zeit benötigen. Das Attentat legt aber auch die Verwundbarkeit der Türkei offen. Dem Land droht die Destabilisierung. Militante Kurden verüben ihrerseits Anschläge für einen eigenen Staat. Den fürchtet die Türkei und antwortet militärisch. Die Kurden als Verbündete des Westens bekämpfen wirkungsvoll den "Islamischen Staat", der wie die Türkei die Kurden bekämpft. Beide agieren wie Verbündete, nur läuft die Türkei dabei Gefahr, noch stärker in den Sog des brutalen syrischen Zerfallsprozesses gezogen zu werden. Der "IS" baut neue Fronten auf: Die Türkei ist sein Ziel.
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