Regensburg (ots) - Eine gesunde Region
von Christine Hochreiter, MZ
Wir werden immer älter und wollen auch betagt möglichst fit (und bei Verstand) bleiben. Das hat Konsequenzen: Die Gesundheitsbranche entwickelt sich immer weiter und ist ein Mega-Markt mit gigantischen Zuwachsraten. Ob es um neue Diagnoseverfahren für Erkrankungen oder innovative Therapiemethoden und Medikamente geht, deutsche Forscher sind fast immer mit dabei. Doch es sind nicht nur die Großen, die den Markt mit pfiffigen Ideen befeuern, sondern auch viele junge Start-ups und mittelständische Unternehmen. Auch in der Oberpfalz hat man dieses Potenzial erkannt. Im BioPark etwa rechnet sich die Numares AG große Zukunftschancen aus. Sie hat eine neue Analysetechnik entwickelt: Die Regensburger untersuchen mit Hilfe von Kernspintomografen in Körperflüssigkeiten Abbauprodukte des Stoffwechsels. Anders als bisher können mit dieser Technologie mehr als 100 Substanzen in einem einzigen Testlauf rasch ausgewertet werden. Ein anderes Regensburger Unternehmen (Nal von Minden) bietet ein Sortiment von weit über 700 Schnell- und Labortests an und expandiert mit einem internationalen Team. Diese beiden Beispiele zeigen, dass sich die Ausrichtung der sogenannten BioRegio stark verändert hat. In Regensburg hat man die Zeichen der Zeit gesehen und umgesteuert. Der BioPark und die BioRegio waren 1999 mit der Kernkompetenz Biotechnologie gestartet. Damals waren Investoren noch bereit, den langen Weg bis zur Entstehung eines Medikaments mitzugehen. Das dauert im Schnitt 15 Jahre und kostet bis zu einer Milliarde Euro. Von 10 000 Substanzen schafft es aber nur eine in die Apotheke. Das Cluster wurde in der Folge mit den Lebenswissenschaften um Medizintechnik, Pharma, Diagnostik und Analytik erweitert. Später wurden dann noch Branchen miteinbezogen, die interdisziplinär mit Life Sciences agieren. Seit einigen Jahren vernetzt sich der BioPark zunehmend mit Firmen und Forschungsinstituten aus der Gesundheitsbranche. Dass die Hauptstadt der Oberpfalz in Wirtschaftsrankings regelmäßig zu den dynamischsten Kommunen Deutschlands zählt, kommt nicht von ungefähr. Die guten Noten sind nicht allein großen Playern aus der Automobilindustrie samt ihren Zulieferern zu verdanken. Auch der BioPark und die BioRegio schneiden im bundesweiten Vergleich ähnlicher Einrichtungen regelmäßig sehr gut ab. In Regensburg hatte man nie den falschen Ehrgeiz, es mit Großstadt-Clustern wie beispielsweise München-Martinsried aufzunehmen. Die Wirtschaftsförderer setzten vielmehr auf das Motto "Klein, aber fein." Auch diese Strategie ist Teil des Erfolgsrezepts. Das Beratungsunternehmen Capgemini hat kürzlich im Rahmen einer Standortanalyse eine Reihe von potenziellen Zukunftsfelder für die Region definiert. Dazu gehören beispielsweise Schwerpunktthemen wie Alter und Pflege, Zelltherapie oder E-Health und Medizintechnik. Im BioPark ist man gerade dabei, einen Masterplan Gesundheitswirtschaft für die Region Regensburg zu erstellen - mit den unterschiedlichsten Protagonisten aus der Branche wie Kliniken, Krankenkassen, Hochschulen und Ärzteverbänden. Die organische Entwicklung geht also immer weiter. Wie lautet eine uralte ökonomische Weisheit: Stillstand bedeutet den Tod. Doch wer sich gegenseitig hilft und zu Netzwerken zusammenschließt, der kann nur profitieren. Aktive Wirtschaftspolitik besteht schließlich nicht nur in der Ansiedlung von Firmen, sondern auch in der Anbahnung von Kooperationen - und vor allem auch darin, rechtzeitig zu erkennen, wohin die Reise geht.
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Wir werden immer älter und wollen auch betagt möglichst fit (und bei Verstand) bleiben. Das hat Konsequenzen: Die Gesundheitsbranche entwickelt sich immer weiter und ist ein Mega-Markt mit gigantischen Zuwachsraten. Ob es um neue Diagnoseverfahren für Erkrankungen oder innovative Therapiemethoden und Medikamente geht, deutsche Forscher sind fast immer mit dabei. Doch es sind nicht nur die Großen, die den Markt mit pfiffigen Ideen befeuern, sondern auch viele junge Start-ups und mittelständische Unternehmen. Auch in der Oberpfalz hat man dieses Potenzial erkannt. Im BioPark etwa rechnet sich die Numares AG große Zukunftschancen aus. Sie hat eine neue Analysetechnik entwickelt: Die Regensburger untersuchen mit Hilfe von Kernspintomografen in Körperflüssigkeiten Abbauprodukte des Stoffwechsels. Anders als bisher können mit dieser Technologie mehr als 100 Substanzen in einem einzigen Testlauf rasch ausgewertet werden. Ein anderes Regensburger Unternehmen (Nal von Minden) bietet ein Sortiment von weit über 700 Schnell- und Labortests an und expandiert mit einem internationalen Team. Diese beiden Beispiele zeigen, dass sich die Ausrichtung der sogenannten BioRegio stark verändert hat. In Regensburg hat man die Zeichen der Zeit gesehen und umgesteuert. Der BioPark und die BioRegio waren 1999 mit der Kernkompetenz Biotechnologie gestartet. Damals waren Investoren noch bereit, den langen Weg bis zur Entstehung eines Medikaments mitzugehen. Das dauert im Schnitt 15 Jahre und kostet bis zu einer Milliarde Euro. Von 10 000 Substanzen schafft es aber nur eine in die Apotheke. Das Cluster wurde in der Folge mit den Lebenswissenschaften um Medizintechnik, Pharma, Diagnostik und Analytik erweitert. Später wurden dann noch Branchen miteinbezogen, die interdisziplinär mit Life Sciences agieren. Seit einigen Jahren vernetzt sich der BioPark zunehmend mit Firmen und Forschungsinstituten aus der Gesundheitsbranche. Dass die Hauptstadt der Oberpfalz in Wirtschaftsrankings regelmäßig zu den dynamischsten Kommunen Deutschlands zählt, kommt nicht von ungefähr. Die guten Noten sind nicht allein großen Playern aus der Automobilindustrie samt ihren Zulieferern zu verdanken. Auch der BioPark und die BioRegio schneiden im bundesweiten Vergleich ähnlicher Einrichtungen regelmäßig sehr gut ab. In Regensburg hatte man nie den falschen Ehrgeiz, es mit Großstadt-Clustern wie beispielsweise München-Martinsried aufzunehmen. Die Wirtschaftsförderer setzten vielmehr auf das Motto "Klein, aber fein." Auch diese Strategie ist Teil des Erfolgsrezepts. Das Beratungsunternehmen Capgemini hat kürzlich im Rahmen einer Standortanalyse eine Reihe von potenziellen Zukunftsfelder für die Region definiert. Dazu gehören beispielsweise Schwerpunktthemen wie Alter und Pflege, Zelltherapie oder E-Health und Medizintechnik. Im BioPark ist man gerade dabei, einen Masterplan Gesundheitswirtschaft für die Region Regensburg zu erstellen - mit den unterschiedlichsten Protagonisten aus der Branche wie Kliniken, Krankenkassen, Hochschulen und Ärzteverbänden. Die organische Entwicklung geht also immer weiter. Wie lautet eine uralte ökonomische Weisheit: Stillstand bedeutet den Tod. Doch wer sich gegenseitig hilft und zu Netzwerken zusammenschließt, der kann nur profitieren. Aktive Wirtschaftspolitik besteht schließlich nicht nur in der Ansiedlung von Firmen, sondern auch in der Anbahnung von Kooperationen - und vor allem auch darin, rechtzeitig zu erkennen, wohin die Reise geht.
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