Regensburg (ots) - Zwei Gründe fürs Zaudern
von Reinhard Zweigler, MZ
Bei ihrer Sommerpressekonferenz hatte Angela Merkel auf die Frage unserer Zeitung nach einer erneuten Kanzlerkandidatur ausweichend geantwortet. Jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt für eine Entscheidung. Doch das Thema klebt an der CDU-Vorsitzenden wie lästiger Kaugummi unter der Schuhsohle. Merkels Zaudern in der K-Frage hat vor allem zwei Ursachen: Erstens ihre in weiten Teilen der Union - wie auch der übrigen Bevölkerung - umstrittene Flüchtlingspolitik. Und zweitens den Zwist mit der bayerischen Schwesterpartei. Beide Gründe sind zu einem verworrenen Knoten verbunden, den die behutsam auf Schwarz-Grün zusteuernde Kanzlerin nun nicht einfach entwirren kann. Auch wenn das Thema Flüchtlinge nicht mehr so sehr eine Frage des Massenzustroms wie vor einem Jahr ist, bleibt es brisant. Integrationsfortschritte lassen auf sich warten. Über eine Million Menschen aus einem anderen Kulturkreis lassen sich nicht im Handumdrehen in eine andere Gesellschaft verpflanzen. Und bei der Rückführung jener Menschen, die nicht in Deutschland bleiben dürfen, gibt es diverse Hindernisse. Merkels Chancen für ihre mittlerweile vierte Kanzlerkandidatur ist auch davon abhängig, ob ihre Wir-schaffen-das-Politik spürbare Fortschritte zeitigt. Zugleich wäre ihr erneuter Antritt einer von Horst Seehofers Gnaden. Der CSU-Chef müsste Merkels Kandidatur zustimmen. Oder er müsste sich selbst um die Kanzlerkandidatur bemühen. Aber dass würde der Ingolstädter nur tun, wenn Merkels Stern dramatisch sinken würde. Zudem macht die Niederlage von Franz Josef Strauß vor dreieinhalb Jahrzehnten die CSU in der K-Frage vorsichtig.
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Bei ihrer Sommerpressekonferenz hatte Angela Merkel auf die Frage unserer Zeitung nach einer erneuten Kanzlerkandidatur ausweichend geantwortet. Jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt für eine Entscheidung. Doch das Thema klebt an der CDU-Vorsitzenden wie lästiger Kaugummi unter der Schuhsohle. Merkels Zaudern in der K-Frage hat vor allem zwei Ursachen: Erstens ihre in weiten Teilen der Union - wie auch der übrigen Bevölkerung - umstrittene Flüchtlingspolitik. Und zweitens den Zwist mit der bayerischen Schwesterpartei. Beide Gründe sind zu einem verworrenen Knoten verbunden, den die behutsam auf Schwarz-Grün zusteuernde Kanzlerin nun nicht einfach entwirren kann. Auch wenn das Thema Flüchtlinge nicht mehr so sehr eine Frage des Massenzustroms wie vor einem Jahr ist, bleibt es brisant. Integrationsfortschritte lassen auf sich warten. Über eine Million Menschen aus einem anderen Kulturkreis lassen sich nicht im Handumdrehen in eine andere Gesellschaft verpflanzen. Und bei der Rückführung jener Menschen, die nicht in Deutschland bleiben dürfen, gibt es diverse Hindernisse. Merkels Chancen für ihre mittlerweile vierte Kanzlerkandidatur ist auch davon abhängig, ob ihre Wir-schaffen-das-Politik spürbare Fortschritte zeitigt. Zugleich wäre ihr erneuter Antritt einer von Horst Seehofers Gnaden. Der CSU-Chef müsste Merkels Kandidatur zustimmen. Oder er müsste sich selbst um die Kanzlerkandidatur bemühen. Aber dass würde der Ingolstädter nur tun, wenn Merkels Stern dramatisch sinken würde. Zudem macht die Niederlage von Franz Josef Strauß vor dreieinhalb Jahrzehnten die CSU in der K-Frage vorsichtig.
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