Stuttgart (ots) - Das nassforsche Einschreiten der Verteidigungsministerin wirkt befremdlich. Ursula von der Leyen, die vorderste Einzelkämpferin im militärischen Beschaffungs-Großreinemachen, wollte ein starkes Zeichen setzen - und hat übers Ziel hinausgeschossen. Sicher: Als sie 2013 ins Amt kommt, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Und so war es wie so oft im Verteidigungsministerium: Der neue Besen versucht zunächst, den alten Mist herauszukehren, um später dennoch für die Fehler der Vorgänger haftbar gemacht zu werden. Doch von der Leyen wäre nicht von der Leyen, hätte sie aus den G-36-Vorgängen mit einem ultimativen Gutachten keine spektakuläre und persönliche Kraftprobe gemacht: eine gegen den Rest der Waffenlobby. Eine entschlossene Kämpferin gegen jahrelange Missstände. Ohne Furcht und Tadel. Vor allem aber: ohne Rückendeckung aus der Truppe.
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