Frankfurt (ots) - Rolf Buch kann auch anders. Der Vorstandschef von Vonovia geht es mit der Übernahme von Conwert freundlich an. Erst im Februar hatte er im Häuserkampf verloren: Gegen den Widerstand des Managements der Deutschen Wohnen versuchte das größte Wohnungsunternehmen der Republik, die Nummer 2 für 14 Mrd. Euro zu schlucken. Und scheiterte. Immerhin hatte Buch mit der Attacke den Plan der Deutschen Wohnen torpediert, die LEG als Drittplatzierten zu kaufen. Auf die aggressive Tour hatte es in Wien zuvor auch die Deutsche Wohnen versucht - und war bei Conwert abgeblitzt. Jetzt geht es um 2,9 Mrd. Euro und einen "friedlichen" Deal.
Nach der französischen Unibail-Rodamco ist Vonovia schon das größte Immobilienunternehmen Europas. Da der Wohnungsmarkt enorm fragmentiert ist, börsennotierte Gesellschaften nur auf einen Minianteil kommen und Finanzierung günstig zu haben ist, steht weiterem Übernahmehunger kein Appetitzügler entgegen. Von den 23,5 Millionen Einheiten am Vermietungsmarkt (ohne Selbstnutzer) entfallen nur 850.000 auf börsennotierte Unternehmen, wo das "Endspiel" läuft.
Buch und sein CFO Stefan Kirsten spielen auf Größe - nicht nur wegen der damit größeren Verhandlungsmacht gegenüber Zulieferern bei Modernisierungen, sondern vor allem auch: Je mehr Bleiben sie auf ihre Plattformen ziehen, umso besser und effizienter lassen sich Bestände managen. Risikoarmut geht in dem Geschäft einher mit hoher Kapitalintensität. Schnell mag es Buch bei den Deals noch immer: Wie bei der Übernahme der Gagfah für 8 Mrd. Euro wurden auch jetzt wieder vor dem Wochenende die Gespräche aufgenommen, es wurde rasch verhandelt und am Montag lagen die Karten auf dem Tisch.
Conwert passt zu dem Dax-Konzern. In Wien dokterte seit einem Jahr die deutlich kleinere Adler Real Estate herum. Sie konnte sich mit einer Übernahme durch die kalte Küche - über eine personelle Neubesetzung des Verwaltungsrats nach ihrem Gusto - nicht durchsetzen. Gewinner der jetzigen Transaktion ist Adler, die nach kurzer Haltezeit Gewinne einstreicht.
Und Vonovia schaut sich weiter um. Vielleicht ergibt sich ja doch noch die Gelegenheit, bei der Deutschen Wohnen einzuziehen. Bis es eine solche Großtransaktion gibt, wird sich die Dealmaschine aus Bochum mit Arrondierungen am Laufen halten. In Zeiten billigsten Geldes sind Immobilien alles andere als langweilig. Das Wohnopoly - oder besser Vonopoly? - ist längst nicht zu Ende.
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Nach der französischen Unibail-Rodamco ist Vonovia schon das größte Immobilienunternehmen Europas. Da der Wohnungsmarkt enorm fragmentiert ist, börsennotierte Gesellschaften nur auf einen Minianteil kommen und Finanzierung günstig zu haben ist, steht weiterem Übernahmehunger kein Appetitzügler entgegen. Von den 23,5 Millionen Einheiten am Vermietungsmarkt (ohne Selbstnutzer) entfallen nur 850.000 auf börsennotierte Unternehmen, wo das "Endspiel" läuft.
Buch und sein CFO Stefan Kirsten spielen auf Größe - nicht nur wegen der damit größeren Verhandlungsmacht gegenüber Zulieferern bei Modernisierungen, sondern vor allem auch: Je mehr Bleiben sie auf ihre Plattformen ziehen, umso besser und effizienter lassen sich Bestände managen. Risikoarmut geht in dem Geschäft einher mit hoher Kapitalintensität. Schnell mag es Buch bei den Deals noch immer: Wie bei der Übernahme der Gagfah für 8 Mrd. Euro wurden auch jetzt wieder vor dem Wochenende die Gespräche aufgenommen, es wurde rasch verhandelt und am Montag lagen die Karten auf dem Tisch.
Conwert passt zu dem Dax-Konzern. In Wien dokterte seit einem Jahr die deutlich kleinere Adler Real Estate herum. Sie konnte sich mit einer Übernahme durch die kalte Küche - über eine personelle Neubesetzung des Verwaltungsrats nach ihrem Gusto - nicht durchsetzen. Gewinner der jetzigen Transaktion ist Adler, die nach kurzer Haltezeit Gewinne einstreicht.
Und Vonovia schaut sich weiter um. Vielleicht ergibt sich ja doch noch die Gelegenheit, bei der Deutschen Wohnen einzuziehen. Bis es eine solche Großtransaktion gibt, wird sich die Dealmaschine aus Bochum mit Arrondierungen am Laufen halten. In Zeiten billigsten Geldes sind Immobilien alles andere als langweilig. Das Wohnopoly - oder besser Vonopoly? - ist längst nicht zu Ende.
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