Bielefeld (ots) - »Wie schön, ein Märtyrer zu werden!«, sagt der Vater zu dem Sohne und fügt auf Rückfrage, warum man denn ein Märtyrer werden wolle, hinzu: »Natürlich will man das! Wer will denn nicht in den Himmel kommen?« Diese Comic-Sequenz - im Original auf Türkisch - in einer Schrift des türkischen Religionsamtes Diyanet, Aufsichtsbehörde für Ditib, hat jetzt dazu geführt, dass NRW-Innenminister Ralf Jäger die Zusammenarbeit mit dem türkischen Islam-Dachverband Ditib aufgekündigt hat. Das ist ein richtiger Schritt. Er passt aber auch ins aktuelle Bild. Ditib war zuletzt heftig in die Kritik geraten. Der islamische Dachverband sei der verlängerte Arm Erdogans, hieß es. Absetzbewegungen hatte es auch von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gegeben. Es gilt jetzt viele Fragen zu beantworten: Ist die jetzt bekannt gewordene Entscheidung ein Zufall oder taktisch wohlterminiert? Welche Rolle spielt Ditib im Beirat für den islamischen Religionsunterricht in NRW? Aber vor allem: Welche Alternative zu Ditib als Ansprechpartner für die deutsche Politik gibt es überhaupt? Immerhin vertritt Ditib mit Abstand die meisten Muslime im Land.
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