Der DAX hatte gestern einen Ausbruchsversuch gestartet, war aber nach der EZB-Sitzung wieder zurückgefallen (siehe Börse-Intern von gestern). Heute setzt sich die Korrektur fort. Damit befindet er sich wieder in der Seitwärtsrange zwischen ca. 10.440 bis 10.660 Punkten. Es fehlt somit nach wie vor ein klares Signal, in welche Richtung der DAX nun als nächstes will. Dieses zähe Hin und Her wird unter anderem auch mit dem nun bevorstehenden Septemberverfallstag zu tun haben, der am kommenden Freitag (16.09.2016) stattfindet.
Quelle: ../verfallstag-diagramm
Bevor ich aber auf das Verfallstagsdiagramm eingehe, zunächst der folgende und vielen von Ihnen schon bekannte Hinweis: Der DAX bewegt sich inzwischen seit zwei Jahren seitwärts. Damit ist die Aussagekraft der Verfallstagsprognosen eingeschränkt.
So sehen wir in dem Diagramm, dass die größten Positionen einen breiten Bereich zwischen 10.000 Punkte auf der Unterseite und 11.000 Punkte auf der Oberseite aufspannen. Insofern können wir festhalten, dass die Stillhalter ein hohes Interesse daran haben, den DAX innerhalb dieser Spanne zu halten.
Allerdings ist diese Spanne fast 10 Prozent breit. Sie umfasst damit ungefähr die Seitwärtsfluktuation der vergangenen Monate. Das ist in "normalen" Situationen, in denen der DAX nicht derart hartnäckig seitwärts läuft, natürlich anders. Dann ist die relevante Spanne erheblich geringer.
Die Postionsmitte als Zielkurs
Häufig befindet sich in der Mitte einer solchen Spanne - in diesem Fall also bei 10.500 Punkten - eine weitere größere Position. Und auch in der Verfallstagsgrafik oben sehen wir dort eine relevant hohe Put- und eine nahezu gleichgroße Call-Position. Zum Verfallstag wird der DAX gerne genau auf dem Kursniveau dieser mittleren Säule abgerechnet. Kurz: Das Kursziel für den DAX am kommenden Donnerstag/Freitag liegt bei 10.500 Punkten.
Und wie wir es noch von den vorangegangenen Verfallstagen kennen, wird der DAX in den Wochen vor dem Verfallstag gerne leicht oberhalb dieser Marke gehalten. Das natürlich nur so lange, wie keine externen Faktoren den DAX beeinträchtigen. Und das ist die andere Seite der Medaille: Wenn durch externe Ereignisse der DAX unter die 10.000er oder über die 11.000er Marke getrieben wird, werden die Stillhalter gezwungen, sich abzusichern. Das wird zu einer erheblichen Verstärkung der dann schon gestarteten Bewegung führt.
Fazit: Wir müssen damit rechnen, dass der DAX am kommenden Freitag um das Niveau von 10.500 Punkten abgerechnet wird. Weitere Aussagen sind aufgrund der großen Spanne, die von den relevanten Positionen bestimmt wird, kaum zu machen.
Die unbefriedigende Verfallstagsprognose für den DAX können wir nicht ändern. Die Verfallstagsprognose stellen wir Ihnen aber auch für andere Werte zur Verfügung, so für alle Einzelaktien des DAX. Und so können wir das universelle Prinzip der Chartanalyse anwenden: Wenn du in einem Chart keine sinnvollen Signale findest, dann nimm einen anderen.
Verfallstagsdiagramm bei unserer Beispiel-Aktie Adidas
Wir haben die unlängst zu erkennende Schwäche des Kurses bei der Adidas-Aktie anhand der vielen Suchanfragen bei Google nach Adidas mit unseren Google-Trends-Trading Diagrammen kurz vor dem bisherigen Hoch prognostiziert (siehe Börse-Intern vom 09. August 2016). Doch seit kurzem stabilisiert sich die Aktie bei 145 Euro. Und das können wir sehr gut mit dem aktuellen Verfallstagsdiagramm der Adidas-Aktie erklären:
Quelle: ../verfallstag-diagramm
Hier sehen wir, dass in einem weiten Bereich um den aktuellen Kurs (145,20 Euro) hauptsächlich Call-Positionen liegen. Das einzige Niveau, auf dem wir sowohl eine große Call- als auch eine große Put-Position erkennen können, liegt - welch ein Zufall - genau bei 145 Euro.
Es ist also davon auszugehen, dass die Stillhalter die Aktie auf diesem Niveau halten wollen, damit weder die große Put- noch die großen Call-Positionen darüber ins Geld laufen. Sonst müssten die Stillhalter die jeweilige Positionen absichern.
Aus Sicht der Stillhalter wäre also die 145er Marke der ideale Abrechnungskurs. Und nun verwundert es eben nicht mehr, dass Adidas genau an dieser Marke die aktuelle Abwärtsbewegung gestoppt hat.
Sie sehen: Mit den Profi-Tools von Stockstreet.de könne Sie wirklich gut erkennen, was gerade gespielt wird. Und ich kann Ihnen schon verraten, dass wir bereits an einem neuen Tool arbeiten, dass Ihnen ebenfalls gute Prognosen für Ihre Aktien ermöglichen wird. Mehr dazu natürlich rechtzeitig hier - in Ihrer Börse-Intern!
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
Ihr
Sven Weisenhaus