Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Samstagsprogramm von Dow Jones Newswires.
Atommüll-Deal kostet Versorger 26 Mrd. Euro
Der Deal zwischen den Energiekonzernen und der Bundesregierung zur Atommüll-Finanzierung steht nach Informationen der Börsen-Zeitung kurz vor dem Abschluss. Ende September soll ein Referentenentwurf für das Atomgesetz ins Kabinett gehen und noch vor Jahresende Gesetzeskraft erlangen. Der grundsätzlichen Einigung zufolge müssen Eon, RWE, EnBW und Vattenfall schon Ende 2016 insgesamt 26,4 Milliarden Euro in bar an eine öffentlich-rechtliche Stiftung übertragen.
Schäuble skeptisch zu Steuerforderungen anderer EU-Länder an Apple
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist skeptisch, dass Deutschland und andere EU-Staaten Teile der Steuer-Milliarden beanspruchen können, die der US-Konzern Apple in Irland nachzahlen muss. "Natürlich" prüfe auch Deutschland, ob es wie von der EU-Kommission angedeutet Ansprüche geltend machen könne, sagte Schäuble am Samstag in Bratislava. "Aber ich glaube, dass die Erwartungen, die da zum Teil geschürt werden, ein bisschen voreilig sind".
Hohe Lasten im Bundeshaushalt durch Brexit
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet wegen des Ausscheidens Großbritanniens aus der EU mit steigenden Finanzlasten für Deutschland. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, steige nach dem Brexit Deutschlands Anteil an der Wirtschaftskraft der Rest-EU auf 25 Prozent statt heute 21 Prozent. Als Folge sei mit einer "Erhöhung des deutschen Anteils an der Finanzierung des EU-Haushalts um rund 4,5 Milliarden Euro jeweils für die Jahre 2019 und 2020" zu rechnen.
Dobrindt empfiehlt Fahrverbote für Diesel-Autos
Bei hohen Stickoxid-Konzentrationen in der Atemluft sollen Kommunen ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge verhängen. Das legt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den betroffenen Städten in einer Antwort auf eine Schriftliche Frage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel nahe. Schon heute lasse das Bundesimmissionsschutzgesetz in solchen Situationen ein generelles Fahrverbot zu.
USA und Russland vereinbaren Waffenruhe in Syrien
Durchbruch bei den Syrien-Gesprächen: Die USA und Russland haben sich am Freitag auf einen Plan für eine Waffenruhe in Syrien verständigt und wollen künftig militärisch kooperieren. Die Waffenruhe solle in der Nacht von Sonntag auf Montag in Kraft treten, sagte US-Außenminister John Kerry in Genf an der Seite seines russischen Kollegen Sergej Lawrow nach langwierigen Verhandlungen.
So viele islamistische Gefährder wie nie zuvor
Kurz vor dem fünfzehnten Jahrestag der Terror-Anschläge am Sonntag vom 11. September hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in der "Bild-Zeitung" vor der hohen Zahl islamistischer Gefährder in Deutschland gewarnt. "Ihre Zahl ist mit über 520 Personen so hoch wie nie zuvor", so De Maiziere.
Rückführungs-Abkommen mit Afghanistan - Magazin
Das Bundesinnenministerium steht laut "Spiegel" kurz vor dem Abschluss eines Abkommens mit Afghanistan über die Abschiebung von Flüchtlingen. In Berlin wurden letzte Details eines "Memorandums of Understanding" mit dem afghanischen Vizeaußenminister vereinbart. Afghanistan will demnach sowohl freiwillige Rückkehrer als auch Staatsbürger, die wegen eines abgelehnten Asylantrags abgeschoben werden, deutlich unkomplizierter aufnehmen.
Kritik an Merkel wird auch in CDU lauter
In der CDU wächst der Unmut über die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela
Merkel. Der Fraktionsvorsitzende der CDU in Baden-Württemberg, Wolfgang Reinhart, fordert Merkel in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" auf, die Bedenken der CSU ernst zu nehmen: "Es ist ja nicht so, dass die Warnungen alle völlig unberechtigt waren."
Deutsche Bank: 35jährige Party am Bondmarkt ist zu Ende
Der 35jährige Bullenmarkt bei Anleihen geht zu Ende, erwartet die Deutsche Bank, und warnt vor den Folgen für die Politik und die Wirtschaft. "Die Weltordnung steht vor einer Neugestaltung", so die Analysten Jim Reid, Nick Burns and Sukanto Chanda in einer Studie. Seit den frühen 1980er Jahren sei die Weltwirtschaft von der Globalisierung und massiven demographischen Veränderungen geprägt worden, und das habe auch die Finanzmärkte geleitet. Diese Ära stehe nun vor dem Ende, und das bedeute, dass auch die sie begleitenden Trends an den Märkten sich schon bald umkehren dürften.
"Mini-Tsunami" bei Uniper wäre Schnäppchen
"Bei Uniper kann es am Montag zu einem Mini-Tsunami und damit zu einem Schnäppchengeschäft kommen", heißt es in der Handelsabteilung eines US-Brokers. Passive Fonds, die den DAX, MSCI und Eurostoxx verfolgen, müssen die Aktie am Montag verkaufen, da diese zum Schlusskurs aus den Indizes rausgeworfen wird. Die Händler erwarten, dass deshalb zwischen 20 und 30 Millionen Aktien zum Verkauf stehen, also zwischen 5,5 und 8 Prozent des Unternehmens.
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September 10, 2016 11:36 ET (15:36 GMT)
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