
Gut so. Juncker hat auf seine Weise demonstriert, dass die EU ihre Lektion gelernt hat. Die Zerrissenheit in der Flüchtlingspolitik, der Brexit, der Aufstieg rechter Bewegungen haben sich zu einer existenziellen Krise der Union verdichtet. Jetzt geht es nicht um Visionen und eine Extradosis Europa-Pathos, sondern darum, so gut wie möglich den Zusammenhalt zu sichern. Nicht mehr Europa, sondern ein besseres: Es ist die schlichte Antwort auf all jene, die unmittelbar nach dem britischen Referendum über den EU-Ausstieg zum Durchmarsch rieten. Die damals vorgelegten Pläne für mehr Integration und neue EU-Verträge sind nicht mehrheitsfähig. Wer trotzdem weiter an dieser Jetzt-erst-recht-Schraube dreht, mobilisiert nur in vielen Ländern die Gegner Europas. Juncker stellt nun klar, Europa werde nicht zum "Einheitsstaat".
Wichtiger ist, dass Kommission und Regierungschefs jetzt bei der Sicherheitspolitik an einem Strang ziehen. Die bessere Zusammenarbeit der Behörden, mehr Datenaustausch, mehr Schutz an den Außengrenzen sind Vorhaben, die nicht nur Defizite beseitigen. Sie stiften zugleich neue Einigkeit, weil auch die sonst zögerlichen Osteuropäer mitmachen.
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