Bremen (ots) - Die Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs auf EU-Ebene sind bekannt für viele Beschlüsse. Aber auch für wenige Ergebnisse. Gestern war das anders. Beschlossen wurde nichts, was nicht schon bekannt gewesen wäre. Stattdessen wollen die 27, die dort ohne einen Vertreter Großbritanniens beieinander saßen, an den Ergebnissen arbeiten, endlich "liefern". Sie haben begriffen, dass die Enttäuschung mit der EU nicht nur bei vielen Briten groß ist - sondern auch anderswo in Europa immer weiter wächst. Wichtiger als jede Schlussfolgerung weiterer Gipfel, ist deshalb, dass die Staatenlenker ihr Versprechen erfüllen - nicht nur gegenüber ihren Bürgern, sondern auch gegenüber Europa. In Brüssel laut Ja zu rufen und zu Hause jede Beteiligung zu verleugnen, muss aufhören. Andernfalls macht sich die Gemeinschaft unglaubwürdig. Dabei geht es nicht einmal darum, ständig einer Meinung zu sein. Im Gegenteil. Der Versuch, alle Entscheidungen unisono zu treffen, hat Europa gebremst und geschwächt. Es ist Zeit, Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten anzuerkennen - und sie zuzulassen. Dann hat die Union von morgen auch eine Chance.
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