Düsseldorf (ots) - Die Gewerkschaften, so scheint es, setzen sich bisweilen stärker für die Rentner ein als für die aktiven Arbeitnehmer. Kein Wunder, denn der Anteil der Ruheständler unter den DGB-Mitgliedern nimmt kontinuierlich zu. Der große Renten-Kongress passt in dieses Schema. Grundsätzlich ist nichts daran auszusetzen, dass die Gewerkschaften in der Rentenfrage ihren Einfluss geltend machen. Allerdings dürfen sie das nicht auf Kosten der arbeitenden Generation tun. So bedauerlich es ist, dass der Abstand der Nettorenten zu den Durchschnittsverdiensten größer wird: Es gibt nur zwei Wege, das zu ändern - durch höhere Beiträge und mehr Steuergeld oder durch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Da der DGB eine Erhöhung der Altersgrenze strikt ausschließt, kann er nur die Steuer- und Beitragszahler stärker belasten. Die werden sich das aber kaum gefallen lassen, wenn sie selbst nur eine geringe Rente erwarten können. Hier legt der DGB eine Mogelpackung vor. Er müsste stattdessen seine Mitglieder ermuntern, mehr für die private Vorsorge zu tun.
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