Mainz (ots) - Diese Enthüllung kommt der Bundeswehrführung und dem Verteidigungsministerium sicher nicht ungelegen. Bereits vor einem Jahr haben die Digitalexperten der Streitkräfte erstmals in Afghanistan eine offensive Operation durchgeführt. Die friedliche Beendigung der Entführung einer deutschen Entwicklungshelferin wäre wahrscheinlich nicht möglich gewesen, wenn es der Einheit "Computer Netzwerk Operationen" (CNO) nicht gelungen wäre, sich in das afghanische Mobilfunknetz zu hacken und die Bewegungsprofile der Entführer nachzuzeichnen. Der Erfolg der Operation dürfte die Akzeptanz für den Aufbau der neuen Bundeswehr-Einheit "Cyber- und Informationsraum" erheblich befördern, in der Verteidigungsministerin von der Leyen über 13.000 IT-Experten versammeln will.
Dagegen nimmt sich das bisherige Cyber-Team wie eine Garagenfirma aus. Sein Einsatz in Afghanistan zeigt allerdings auch, dass die Idee von der rein präventiven Anwendung der Cybertechnologie ein frommer Wunsch ist. Hätte die Observierung der Entführer ergeben, dass sie die Geiselübergabe nur vortäuschten, wäre unweigerlich ein Zugriff unter Waffengewalt erfolgt. Erkenntnis 1: Wegen der Verletzlichkeit unserer militärischen wie zivilen Infrastruktur muss die Fähigkeit zur Cyberkriegsführung erste Priorität haben. Erkenntnis 2: Wer sich vor Cyberangriffen schützen will, muss auch selbst in der Lage sein, Angriffe auszuführen.
Alle strittigen Fragen der parlamentarischen Legitimierung für Angriffsaktionen, des Einsatzes der Spezialkräfte auch im Inland sowie der unvermeidbaren Zusammenarbeit mit zivilen Cyber-Einrichtungen müssen so schnell wie möglich geklärt werden.
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Werner Wenzel Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de
Dagegen nimmt sich das bisherige Cyber-Team wie eine Garagenfirma aus. Sein Einsatz in Afghanistan zeigt allerdings auch, dass die Idee von der rein präventiven Anwendung der Cybertechnologie ein frommer Wunsch ist. Hätte die Observierung der Entführer ergeben, dass sie die Geiselübergabe nur vortäuschten, wäre unweigerlich ein Zugriff unter Waffengewalt erfolgt. Erkenntnis 1: Wegen der Verletzlichkeit unserer militärischen wie zivilen Infrastruktur muss die Fähigkeit zur Cyberkriegsführung erste Priorität haben. Erkenntnis 2: Wer sich vor Cyberangriffen schützen will, muss auch selbst in der Lage sein, Angriffe auszuführen.
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