Bremen (ots) - Warum ist es immer noch möglich, dass ein ranghoher Mann eine erwachsene Frau öffentlich eine "große süße Maus" nennt? Die Rede ist von Frank Henkel und der jungen Politikerin Jenna Behrends, die eine Debatte über Sexismus in der Politik in Gang gebracht hat, die eigentlich eine Debatte über Sexismus generell ist. Also wieso traut sich ein Berliner Innensenator das? Die Antwort: Weil meistens keiner die Stimme erhebt. Weil Umstehende oft beschämt zur Seite blicken. Schlimmer sogar: Weil Frauen, die sich wehren, ein zweites Mal abgewertet werden, indem es entschuldigend heißt: "Der hat das doch nur nett gemeint."
Sexismus ist abwertend. Unabhängig davon, ob der Sprecher sich dieser Tatsache bewusst ist. Nur wenn Sexismus klar benannt wird, kann er erkannt und somit gesellschaftlich geächtet werden. Es darf jedoch nicht allein Aufgabe von betroffenen Frauen bleiben, ihren Mund aufzumachen. Auch Männer könnten und sollten dem Parteikollegen, Nachbarn oder Freund sagen: Das war absolut daneben!
Deshalb ist es lobenswert, dass sich mit Generalsekretär Peter Tauber auch ein Mann in die Debatte der Berliner CDU eingemischt hat. Frank Henkel, der ohnehin bald sein Amt abgeben wird, sollte Courage zeigen und zugeben: Ja, der Satz war Mist. Passiert auch anderen, passiert hoffentlich nicht wieder. Das wäre stark. Stattdessen verweist er darauf, dass Behrends trotz ihrer kurzen Parteimitgliedschaft über eine Quote einen vorderen Listenplatz und so ein kommunales Mandat erhalten hat. Ja, das stimmt und ist gut, rechtfertigt seinen Satz aber trotzdem nicht. Es ist richtig, dass es in vielen Parteien mittlerweile Frauenquoten gibt. Die wenigen Studien, die es über Frauen in der Politik gibt, zeigen, dass Frauen seltener von allein ein Amt anstreben.
Der Fall Jenna Behrends zeigt: Auch mit Quote kann es Sexismus in einer Partei geben. Was nützt einer Frau ein Amt, wenn jeder tuschelt, sie habe sich hochgeschlafen? Solche Sticheleien gehen auch von Frauen aus, die mit den gleichen Rollenbildern sozialisiert sind wie Männer.
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Sexismus ist abwertend. Unabhängig davon, ob der Sprecher sich dieser Tatsache bewusst ist. Nur wenn Sexismus klar benannt wird, kann er erkannt und somit gesellschaftlich geächtet werden. Es darf jedoch nicht allein Aufgabe von betroffenen Frauen bleiben, ihren Mund aufzumachen. Auch Männer könnten und sollten dem Parteikollegen, Nachbarn oder Freund sagen: Das war absolut daneben!
Deshalb ist es lobenswert, dass sich mit Generalsekretär Peter Tauber auch ein Mann in die Debatte der Berliner CDU eingemischt hat. Frank Henkel, der ohnehin bald sein Amt abgeben wird, sollte Courage zeigen und zugeben: Ja, der Satz war Mist. Passiert auch anderen, passiert hoffentlich nicht wieder. Das wäre stark. Stattdessen verweist er darauf, dass Behrends trotz ihrer kurzen Parteimitgliedschaft über eine Quote einen vorderen Listenplatz und so ein kommunales Mandat erhalten hat. Ja, das stimmt und ist gut, rechtfertigt seinen Satz aber trotzdem nicht. Es ist richtig, dass es in vielen Parteien mittlerweile Frauenquoten gibt. Die wenigen Studien, die es über Frauen in der Politik gibt, zeigen, dass Frauen seltener von allein ein Amt anstreben.
Der Fall Jenna Behrends zeigt: Auch mit Quote kann es Sexismus in einer Partei geben. Was nützt einer Frau ein Amt, wenn jeder tuschelt, sie habe sich hochgeschlafen? Solche Sticheleien gehen auch von Frauen aus, die mit den gleichen Rollenbildern sozialisiert sind wie Männer.
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